Zusammenfassung
Die Soziologie ist ein Kind der Aufklärung. Sie hat sich stets darum bemüht, den Akteuren einen inneren Sinn zu unterstellen. Es hatte etwas Emanzipatorisches, von der Monumentalgeschichte der »großen Männer« umzustellen auf die Frage, wer warum was tat, tun musste, tun wollte. Mit der Dekonstruktion der Helden im Sinne der »großen Männer« wurden »Helden des Alltags« sichtbar, denen man nun Motive unterstellen konnte. Die Welt der Soziologie ist eine Welt des handelnden Individuums, und Grund und Ausgangspunkt des Handelns ist stets der Handelnde, der Akteur, dessen Motive dem von außen beobachtbaren Handeln einen inneren und äußeren Sinn verleihen. Paradigmatisch kommt das in Max Webers berühmter Bestimmung der Soziologie als einer Wissenschaft zum Ausdruck, deren ausgezeichneter Gegenstand in der Rekonstruktion sozialen Handelns liege. Soziales Handeln ist bei Max Weber ein Verhalten, mit dem der Handelnde einen subjektiv gemeinten Sinn verbindet (Weber 1972, S. 1).
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Nassehi, A. (2012). Mentalizing theories oder theories of mentalizing?. In: Förstl, H. (eds) Theory of Mind. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-24916-7_4
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