Zusammenfassung
Vor Ihnen (zur Erklärung: vor dem Leser des damals aktuellen Zeitschriftenhefts) liegt ein Themenheft jener Sorte, die dem Verlag und den Herausgebern manchmal Bauchschmerzen bereiten. Es verlangt vom Leser nämlich Nachdenken, Grundlagenwissen und auch einige theoretische Vorkenntnisse. Der Verlag fürchtet dann (vielleicht nicht ganz unbegründet), dass der eine oder andere Leser solche Hefte ignoriert und eventuell sogar sein Abonnement kündigt. Daher sind wir recht sparsam mit solchen Heften geworden. Eigentlich ist es ja pervers, wenn man sich vor anspruchsvollen Themen wegen des eventuell drohenden Volkszorns fürchtet. Es ist eine Art von Minderwertigkeitskomplex gegenüber despektierlichen Äußerungen bzgl. „Greek letter papers“, wobei in diese Kategorie alle Manuskripte fallen, die irgendwelche Formeln beinhalten. Allerdings ist das Aufbegehren gegen griechische Buchstaben nicht ganz unberechtigt (natürlich gilt das nicht für die Beiträge des vorliegenden Hefts!). Theorielastige Konferenzen sind in die Krise geraten, wie sich z. B. an den Teilnehmerzahlen vieler Veranstaltungen unschwer ablesen lässt, vor allem aber an der quasi totalen Abstinenz nichtuniversitärer Teilnehmer. Ich habe mir über die Gründe dieser Entwicklung ein paar krumme Gedanken gemacht und glaube, dass die Krise sowohl logisch begründet als auch unvermeidlich ist. Weiterhin bin ich zur Überzeugung gelangt, dass praxisorientierte Konferenzen zwangsläufig infiziert und ebenfalls in den Abgrund gerissen werden, was eine Art von Entropietod des Konferenzwesens ist. Im Folgenden will ich versuchen, meine Vermutung zu begründen.
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Potton, A. (2012). Vom Entropietod des Konferenzwesens. In: Abgründe der Informatik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-22975-6_43
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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