Zusammenfassung
Gesundheitsmärkte sind entscheidend durch das Phänomen der asymmetrischen Informationsverteilung charakterisiert. Der Begriff der asymmetrischen Informationsverteilung umschreibt, dass zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens vor und/oder nach Abschluss von Kontrakten ungleich verteilte Informationsbestände vorliegen. Als Akteure auf dem PKV-Markt treten die privaten Krankenversicherer als Kostenträger, die Versicherten als Nachfrager von Gesundheitsleistungen sowie ambulante, stationäre und integrierte Versorgungseinrichtungen als Leistungserbringer auf. Neben dem Problem der „Adversen Selektion“, welches durch verschiedene Formen des „Signalings“ und „Screenings“ gelöst werden kann, stellt das Phänomen des „Moral Hazard“ die wesentliche Konsequenz bestehender Informationsasymmetrien dar. Das Phänomen des „Moral Hazard“ kann u. a. sowohl im Kontext von Vertragsbeziehungen zwischen den privaten Krankenversicherungen und Privatversicherten als auch zwischen den Privatversicherten und Ärzten auftreten. Mit der Einführung des iPhone durch Apple und die spätestens dadurch eingeläutete Ära der „Smartphones“ ergeben sich neue Möglichkeiten zu versuchen, die auf den oben beschriebenen Feldern bestehenden Probleme zu lösen bzw. abzumildern. Konkret gesprochen, kann mit dem Einsatz von mobilen Endgeräten (z.B. Smartphones oder Tablet-PCs) am Kern der beschriebenen Probleme angesetzt werden. Dies bedeutet, dass man durch den Einsatz von mobilen Endgeräten Informationsdefizite verringern kann, die auf Seiten der Krankenversicherungen bzw. der Krankenversicherten bestehen. Es kann vermutet werden, dass die durch diesen Abbau von Informationsasymmetrien bedingte Verringerung der Moral-Hazard-Problematik in einer effizienteren Allokation knapper Ressourcen münden wird. Dies wird Krankenversicherungen Spielräume eröffnen, mit einer attraktiveren Prämiengestaltung am Markt zu konkurrieren.
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Notes
- 1.
Vgl. [3], S. 4.
- 2.
Vgl. [4], S. 142.
- 3.
Krankenversicherer können zusätzlich auch Gesundheitsinformationen zur Beeinflussung des “Compliance”-Verhaltens über mobile Endgeräte an Versicherte versenden (vgl. [9]). So könnten z. B. Erinnerungsnachrichten in Bezug auf die Medikamenteneinnahme über spezielle Anwendungsprogramme (“Apps”) versendet werden. Da hier keine sensiblen Informationen vonseiten der Versicherten geliefert werden müssen, ist zu erwarten, dass die Teilnahmebereitschaft grundsätzlich hoch ausgeprägt sein müsste.
- 4.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass Aspekte der technischen Umsetzung, die Relevanz der individuellen Privatheit von Gesundheitsinformationen sowie rechtliche Fragestellung im Zusammenhang mit der Datenschutzproblematik im vorliegenden Beitrag nicht diskutiert werden.
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Nguyen, T., Lindenmeier, J., Fritsch, T., Kerssenfischer, F. (2012). Zum Einfluss mobiler Endgeräte auf das individuelle Gesundheitsverhalten von PKV-Versicherten. In: Verclas, S., Linnhoff-Popien, C. (eds) Smart Mobile Apps. Xpert.press. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-22259-7_2
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