Zusammenfassung
Voraussetzung für das Auftreten von interspezifischer Konkurrenz ist die gemeinsame Nutzung einer begrenzt verfügbaren Ressource durch zwei oder mehr Arten. Die Intensität dieser Interaktion wird durch das quantitative Angebot der Ressource bzw. die Größe der Artenpopulationen bestimmt. Der Grad der Ressourcenüberlappung steht damit nicht notwendigerweise in einem Zusammenhang. Interspezifische Konkurrenz kann unterschiedliche Formen annehmen. Während bei der Interferenz in erster Linie Konflikte zwischen den Individuen verschiedener Arten auftreten, hat die Ausbeutungskonkurrenz stets mehr oder weniger große Konsequenzen für die Entwicklung der beteiligten Artenpopulationen. Die Wirkungen sind in den meisten Fällen asymmetrisch, d. h. für eine der beteiligten Artenpopulationen sind die konkurrenzbedingten Nachteile größer als für die andere. Formen und Wirkungen solcher Interaktionen sind außerdem oft nicht in allen Situationen in gleicher Weise ausgeprägt. Entsprechend den gegebenen Bedingungen unterscheiden sich somit auch die Folgen für die jeweiligen Populationen. Das insgesamt extremste mögliche Ergebnis ist die vollständige Inanspruchnahme einer begrenzten Ressource durch eine Art und die Verdrängung oder Auslöschung anderer. Nach dem Konkurrenzausschlussprinzip findet dies theoretisch statt, wenn zwei artverschiedene Populationen genau dieselben ökologischen Ansprüche haben und sich eine Art schneller vermehrt als die andere. Ob und wie häufig dies in der Natur der Fall ist oder war, lässt sich kaum nachprüfen. Manches deutet aber darauf hin, dass das Aufeinandertreffen von Arten mit gleicher Ressourcennutzung, die sich geografisch isoliert voneinander entwickelt haben, zu diesem Phänomen führen kann. Direkte Hinweise auf einen solchen Prozess liefern Situationen, in denen Arten durch den Menschen von einem Kontinent in einen anderen verschleppt wurden und dort heimische Arten aus ihrem Lebensraum eliminieren. Die Überlegenheit solcher Arten ist zumindest zum Teil durch günstigere Entwicklungsbedingungen auf Grund besserer Anpassungen an die abiotische Umwelt gegeben.
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Martin, K., Allgaier, C. (2011). Interspezifische Konkurrenz. In: Ökologie der Biozönosen. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-20628-3_5
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