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Part of the book series: VDI-Buch ((VDI-BUCH))

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Zusammenfassung

Erfolgreiche Persönlichkeiten, die während der Zeit des „Dritten Reiches“ an verantwortlicher Stelle gestanden haben, werden bei Betrachtung ihrer Lebensleistung stets kritisch unter die Lupe genommen und es wird gefragt, ob sie nicht als Günstlinge des nationalsozialistischen Regimes zu ihren Erfolgen gekommen sind, mit welchen Dienststellen der Reichsregierung sie zu tun hatten, ob sie Mitglieder in der NSDAP oder anhängender Organisationen gewesen sind, warum sie sich dem System nicht verweigert oder Widerstand geleistet haben, oder ob sie gar durch ihre Haltung und ihre Tätigkeit Beihilfe zu den Untaten und Verbrechen im „Dritten Reich“ gegen die Menschlichkeit geleistet haben.

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Notes

  1. 1.

    Um hier Missverständnissen vorzubeugen, sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die zumeist wörtlich zitierten Darlegungen nicht per se bedeuten, dass die Autoren Kamms Ansichten bzw. die der Referenten teilen.

  2. 2.

    Die betreffenden Dokumente oder Kopien hiervon, die sich bisher in privaten Händen befanden, werden die Autoren, soweit sie darüber verfügen können, dem Archiv der Universität Stuttgart zur Verfügung stellen und können dort eingesehen werden. Ferner beabsichtigen sie, eine Sammlung von Zeitungen bzw. Zeitungsausschnitten aus der NS-Zeit dem Archiv zu überlassen. Sie sind der Auffassung, dass diese authentischen Dokumente unmittelbar Auskunft darüber geben können, was dem deutschen Volk damals mitgeteilt wurde und wie die Angaben propagandistisch verpackt wurden. Mit dem heutigen Wissen sind dies Zeugnisse für die Irreführung der Zeitgenossen, die die wahren Hintergründe nicht oder erst zu spät durchschauten, und sich von den Nazis, von der NS-Pressezensur bzw. von der NS-Propaganda mit deren Beschönigungen, Vortäuschungen, Verleumdungen, Verleugnungen und Lügen täuschen ließen.

  3. 3.

    Eine der erschütternsten Enthüllungen des infamen Betrugs an den Deutschen und den Staaten der Welt offenbarte Hitlers Rede vor der Deutschen Presse am 11. November 1938. Darin erklärt er u. a.: „Die Umstände haben mich gezwungen, jahrzehntelang fast nur von Frieden zu reden. Es war nunmehr notwendig, das deutsche Volk psychologisch allmählich umzustellen und ihm klar zu machen, dass es Dinge gibt, die ….. mit Mitteln der Gewalt durchgesetzt werden müssen“ [258].

  4. 4.

    Zu der Frage einer gerechten Benennung technischer Leistungen ist anzumerken, dass Rumpler nach Gründung seiner eigenen Flugzeugfirma die „Taube“ – eine Konstruktion des Österreichers Igo Etrich – unter seinem, Rumplers, Namen gebaut hat. Ähnlich wie Etrich ist es Karl Maybach ergangen, dessen geniale Schöpfungen unter dem Namen des Firmeninhabers Gottlieb Daimler geführt werden. Erinnert sei hier auch an den Bosch-Magnetzünder, den Gottlob Honold erfunden hatte. Ein umgekehrtes Beispiel ist der Otto-Viertaktmotor von 1876, den Nicolaus Otto als Angesteller der Gasmotorenfabrik Deutz erfunden hat und von ihm entwickelt wurde. Obwohl sich Otto in seinem Anstellungsvertrag 1872 verpflichtet hatte, alle Erfindungen für die Dauer von 12 Jahren unentgeltlich der Firma zu überlassen, hat sich allgemein die Bezeichnung „Otto-Motor“ durchgesetzt [231]

  5. 5.

    Siegfried Marcus (1831–1898), erfindungsreicher Mechaniker, wurde wegen der irrtümlich angesetzten Datierung (1875) seines zweiten Motorwagens als Erfinder des Automobils bezeichnet. Zu der Verwirrung hatten technisch-historische Arbeiten von F.M. Feldhaus, A. Buberl und L. Czischek-Christen geführt, die unbelegte und falsche Datierungen enthielten. Obwohl von Fachkennern schon früh angezweifelt, konnten sich die Legenden um die angebliche Erfindung des Automobils lange halten. Erst durch die von Hofrat Hans Seper, Kustos des Technischen Museums Wien, durchgeführten kritischen Quellenanalysen konnte der wissenschaftliche Nachweis der irrtümlichen Prioritätszuschreibung geklärt werden.

    Tatsache ist aber, dass Marcus, der rund 100 Patente angemeldet hat, ein sehr vielseitiger und begabter Erfinder war, der bei seiner frühen Benzinmotor-Entwicklung innovative Elektro-Magnetzünder und einen sogenannten Bürsten-Vergaser verwendet hat, welche er ursprünglich für ganz andere Zwecke (Zünder für Minen und Vergaser für Beleuchtungszwecke) entwickelt hatte. Dennoch wird nach heutigem Erkenntnisstand seinen Entwicklungen und insbesondere seinen beiden Motorwagen nur geringe Bedeutung für die weitere technische Entwicklung des Automobils beigemessen.

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© 2012 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Potthoff, J., Schmid, I.C. (2012). Kamm und das „Dritte Reich“. In: Wunibald I. E. Kamm – Wegbereiter der modernen Kraftfahrtechnik. VDI-Buch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-20303-9_29

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