Zusammenfassung
Die individuelle psychische und körperliche Entwicklung vollzieht sich in Beziehungen mit Bezugspersonen, hauptsächlich im familiären Kontext. Die elterliche Fähigkeit, Beziehungen resonant zu gestalten und eine gute Bindung herzustellen, ist wesentlich für die psychisch stabile Entwicklung des Kindes. Nicht alle Familien können diese »genügend guten« Bedingungen zur Verfügung stellen; heutzutage wachsen in den industrialisierten Ländern zwischen 7 und 10 % der Kinder in risikobelasteten Familien auf (UNICEF-Report 2005). Wissenschaftliche Erkenntnisse über frühkindliche psychosoziale Belastungen belegen deutlich: Schwierige Bedingungen in dieser Zeit können die Entwicklung in vielfältiger Weise einschränken. Welche Faktoren für Gesundheit und Entwicklung eines Kindes ein Risiko darstellen, ist gut untersucht. Im Rahmen prospektiver Longitudinalstudien sowie retrospektiver Studien zu gesundheitlichen Langzeitfolgen konnten als gesichert geltende frühe Stressfaktoren gefunden werden (s. dazu auch 7 Kap. 7 ). Bei der Frage der Belastungseinschätzung sind allerdings auch protektive Faktoren zu berücksichtigen.
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Eickhorst, A., Stasch, M., Sidor, A. (2012). Das Einschätzen der Belastung in Familien. In: Cierpka, M. (eds) Frühe Kindheit 0 – 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-20296-4_27
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