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Der „Horror vacui“ in den Vorstellungen zum Teilchenkonzept

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Chemiedidaktik kompakt

Zusammenfassung

„Irgendwas muss doch da sein!“ – ist der hilfesuchende Kommentar eines Schülers der 11. Klassenstufe eines Gymnasiums. Er hat die Antwort „Luft“ auf die Frage hin markiert, was sich zwischen den Teilchen eines Gases befände, und kommentierte diese Antwort mit dem zitierten Satz. Bei angemessener Vorstellung sollte er die Alternative „nichts“ ankreuzen und damit zum Ausdruck bringen, dass es keine Materie im Raum zwischen den Teilchen gibt – der zitierte Schüler aber unterstellt der Natur einen Horror vacui! Wie die Gelehrten der griechischen Philosophieschulen vor 2000 Jahren besitzen viele Schüler und Schülerinnen die Vorstellung von der „Scheu der Natur“, materiefreie Räume zuzulassen, obwohl sie heute „Vakuum-verpackte“ Lebensmittel oder evakuierte Bildröhren für Fernsehempfänger kennen. Sie haben gar Schulversuche aus dem Physikunterricht zum Vakuum beobachtet und wissen vielfach, dass der Schall im Vakuum nicht übertragen werden kann. Diese Kenntnisse über das Vakuum werden nicht auf die Zwischenräume von Gas-Teilchen übertragen, der diesbezügliche Horror vacui ist bei Schülern von heute ebenso nachweisbar, wie er in vergangenen Jahrhunderten bei Wissenschaftlern existierte.

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Barke, HD., Harsch, G. (2011). Der „Horror vacui“ in den Vorstellungen zum Teilchenkonzept. In: Chemiedidaktik kompakt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-20220-9_10

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