Zusammenfassung
In Kapitel 4 werden die Rahmenbedingungen und die Wirkungsweise des rechtlichen Schutzes von Unternehmensgeheimnissen (Know-how) dargestellt und der Bezug des Know-how-Schutzes zum Recht des geistigen Eigentums erläutert.
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Notes
- 1.
Vgl. dazu etwa den Ansatz von Knaese, S. 18 ff., der auf dem ressourcenbasierten Ansatz (resource-based-view) aufbaut.
- 2.
Vgl. dazu Müller/Wege, S. 355 m. w. N.
- 3.
Vgl. dazu sowie zum Folgenden Knaese, S. 34 f. sowie die darauf aufbauende, jedoch begrifflich teilweise abweichende tabellarische Darstellung bei Wurzer, CCZ 2009, 49, 52.
- 4.
Knaese, S. 32 f., wiederum aufgegriffen und tabellarisch umgesetzt bei Wurzer, CCZ 2009, 49, 52.
- 5.
Vgl. dazu Müller/Wege, S. 362 ff.: Im Einzelnen geht es um die Zurechnung der Kenntnis bestimmter Tatsachen („Wissen“), die dazu führen kann, dass das Unternehmen als rechtsfähige Organisation sich so behandeln lassen muss, als habe das bzw. die für die Entscheidung zuständige Organ bzw. natürliche Person entsprechende Kenntnis gehabt.
- 6.
Vgl. dazu Westermann, Kap. 3 Rn. 6 ff. (S. 44), unter dem Begriff eines betrieblichen Know-how-Schutzkonzepts.
- 7.
Je nach vertraglicher Ausgestaltung löst ein Verstoß gegen die Unterlassungsgebote Schadensersatzpflichten oder Vertragsstrafen aus, zu deren Bemessung dann zum Teil wieder – mittelbar – auf gesetzliche Vorschriften zurückgegriffen wird.
- 8.
Wurzer, CCZ 2009, 49, 53.
- 9.
Vgl. dazu neuerdings ausführlich Kochmann, S. 54 ff.
- 10.
Michaeli, S. 3 und 36.
- 11.
So insbesondere den „code of ethics for CI professionals“, den die berufsständische Vereinigung Society of Competitive Intelligence Professionals (SCIP) entwickelt hat, vgl. dazu www.scip.org (unter der Rubrik „code of ethics“, abgerufen am 01.08.2012).
- 12.
St. Rspr. seit BGH GRUR 1955, 424, 425 – Möbelwachspaste; zuletzt BGH GRUR 2009, 603 Tz. 13 – Versicherungsuntervertreter. Die Definition wurde auch vom BVerfG übernommen, vgl. BVerfG MMR 2006, 375, 376 – Geschäfts- und Betriebsgeheimnis.
- 13.
So auch Ohly/Sosnitza, UWG, Vor §§ 17–19, Rn. 1 ff.
- 14.
WTO Agreement on Trade-related Aspects of Intellectual Property Rights vom 15. April 1994.
- 15.
ABl. EG L 123/11. Gleichlautend die Definition des Know-how in Art. 1 Abs. 1 lit. g) der Verordnung (EU) Nr. 330/2010 der Kommission vom 20.04.2010 über die Anwendung von Art. 101 Abs. 3 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union auf Gruppen von vertikalen Vereinbarungen und abgestimmten Verhaltensweisen (ABl. EU L 102/1 ff.). Im Wesentlichen gleichbedeutend die Definition in Art. 1 Abs. 1 lit. i)–l) der Verordnung (EU) Nr. 127/2010 der Kommission vom 14.12.2010 über die Anwendung von Art. 101 Abs. 3 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union auf bestimmte Gruppen von Vereinbarungen über Forschung und Entwicklung (ABl. EU L 335/36 ff.).
- 16.
Ann, GRUR 2007, 37, 40.
- 17.
- 18.
Ausführliche Betrachtungen zur strategischen Entscheidung zwischen Schutzrechtsanmeldung und Know-how-Schutz finden sich bei Huber, in: Ann/Loschelder/Grosch, Praxishandbuch Know-how-Schutz, S. 90 ff.
- 19.
Vgl. zur Fachdiskussion um den Begriff umfassend Ohly, JZ 2003, 545 ff. sowie Götting, GRUR 2006, 353 ff.
- 20.
Ann, GRUR 2007, 39, 43.
- 21.
Vgl. statt vieler nur Köhler/Bornkamm, UWG, Vor §§ 17–19 Rn. 1 bzw. 6; Enders, GRUR 2012, 25, 29 f., betont darüber hinaus die Bedeutung des Schutzes von Know-how im Zusammenhang mit computerbasierten Geschäftsmodellen, dies allerdings auf Grundlage etablierter Immaterialgüterrechte (Patentrechte, Markenrechte, Urheberrechte).
- 22.
Kraßer, GRUR 1977, 177, 179.
- 23.
BGH GRUR 2003, 356, 358 – Präzisionsmessgeräte; BGH GRUR 2008, 727 Rn. 19 – Schweißmodulgenerator.
- 24.
BGH, GRUR 2006, 1044, 1046 Tz. 19 – Kundendatenprogramm; Westermann, Kap. 1 Rn. 23 ff. (S. 10 f.), leitet daraus das Unterscheidungskriterium des „mittleren Erschließungsaufwands“ ab: Know-how-geschützte Informationen dürfen sich nur mit mindestens mittlerem Aufwand erschließen lassen. Im Umkehrschluss gilt dann: Informationen, die sich ohne nennenswerten Umfang ermitteln lassen, nehmen nicht am Know-how-Schutz teil.
- 25.
Köhler/Bornkamm, UWG, § 17 Rn. 9.
- 26.
Vgl. zu den in diesem Zusammenhang auftretenden Konflikten zwischen Geheimnisschutz und „Whistleblowing“ neuerdings Mayer, GRUR 2011, 884, 887.
- 27.
Vgl. aus neuerer Zeit BGH GRUR 2006, 1044, 1046 Tz. 19 – Kundendatenprogramm.
- 28.
Maume, WRP 2008, 1275, 1279 ff.; im Erg. ebenso Köhler/Bornkamm, UWG, § 17 Rn. 10.
- 29.
Ohly/Sosnitza, UWG, § 17 Rn. 26.
- 30.
Darin liegt ein wesentlicher Grund für die Bedeutung des vertraglichen Geheimnisschutzes.
- 31.
Ohly/Sosnitza, UWG, § 19 Rn. 1.
- 32.
- 33.
Hierzu zählen auch Fälle der Betriebsspionage jenseits von § 17 Abs. 2 Nr. 1 UWG, vgl. dazu Köhler/Bornkamm, UWG, § 4 Rn. 9.61.
- 34.
BGH GRUR 2009, 1075, 1076 Rn. 20 – Betriebsbeobachtung; a. A. Ohly/Sosnitza § 4.10 Rn. 10.19.
- 35.
BGH GRUR 1973, 483, 485 – Betriebsspionage (Sittenwidrigkeit wegen Verstoßes gegen § 1 UWG a. F.).
- 36.
Vgl. BGHZ 107, 117, 122 – Forschungsgeheimnisse.
- 37.
So insbesondere Ann, GRUR 2007, 39, 43.
- 38.
Zur Erleichterung der Beweisführung (im Falle einer späteren außergerichtlichen oder gerichtlichen Rechtsverfolgung) ist selbstverständlich die Wahl der Schriftform anzuraten. Wirksamkeitsvoraussetzung ist die Einhaltung der Schriftform jedoch entgegen landläufiger Meinung nicht – auch mündlich geschlossene Verträge (hier: über den Verkauf von Know-how) sind grundsätzlich rechtlich gültig!
- 39.
Köhler/Bornkamm, UWG, Vor §§ 17–19 Rn. 3; Ohly/Sosnitza, UWG, Vor §§ 17–19 Rn. 5.
Literatur
Ann, Christoph: Know-how – Stiefkind des Geistigen Eigentums, in: GRUR 2007, 39–43.
Ann, Christoph/Loschelder, Michael/Grosch, Marcus (Hrsg.): Praxishandbuch Know-how-Schutz, 2010, Heymanns (zitiert: Bearbeiter, in: Ann/Loschelder/Grosch).
Enders, Theodor: Know How Schutz als Teil des geistigen Eigentums, in: GRUR 2012, 25–29.
Götting, Horst-Peter: Der Begriff des Geistigen Eigentums, in: GRUR 2006, 353–358.
Knaese, Birgit: Das Management von Know-how-Risiken – eine Analyse von Wissensverlusten im Investment Banking einer Großbank, 2004, Gabler Edition Wissenschaft.
Kochmann, Kai: Schutz des „Know-how“ gegen ausspähende Produktanalysen („Reverse Engineering“), 2009, de Gruyter.
Köhler, Helmut/Bornkamm, Joachim: Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, 30. Aufl. 2012, C.H. Beck.
Kraßer, Rudolf: Grundlagen des zivilrechtlichen Schutzes von Geschäftsgeheimnissen und Betriebsgeheimnissen und von Know-how, in: GRUR 1977, 177–196.
Maume, Philipp: Know-how-Schutz – Abschied vom Geheimhaltungswillen?, in: WRP 2008, 1275–1280.
Mayer, Markus A.: Geschäfts- und Betriebsgeheimnis oder Geheimniskrämerei, in: GRUR 2011, 884–888.
Michaeli, Rainer: Competitive Intelligence, 2006, Springer.
Müller, Stefan/Wege, Patrick: Wissensmanagement und Recht, als Kapitel 8 enthalten in: J. Ensthaler/D. Gesmann-Nuissl/S. Müller: Technikrecht, 2012, Springer, S. 353–408 (zitiert: Müller/Wege).
Ohly, Ansgar: Geistiges Eigentum?, in: JZ 2003, 545 ff.
Ohly, Ansgar/Sosnitza, Olaf: Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, Kommentar, 5. Aufl. 2010, C.H. Beck.
Westermann, Ingo: Handbuch Know-how-Schutz, 2007, C.H. Beck.
Wurzer, Alexander J.: Know-how-Schutz als Teil des Compliance Managements, in: CCZ 2009, 49–56.
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Müller, S. (2013). Der Schutz von Unternehmensgeheimnissen. In: Ensthaler, J., Wege, P. (eds) Management geistigen Eigentums. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-19840-3_4
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