Zusammenfassung
Wenn wir uns in diesem Kapitel ausführlich mit dem Vertrag von Maastricht von 1992 und insbesondere mit den dort vereinbarten Konvergenzkriterien auseinandersetzen, so steht dabei nicht die historische Perspektive bezüglich der einzelnen Schritte zur Schaffung der Europäischen Währungsunion im Vordergrund, sondern primär die folgenden zwei Fragekomplexe: Erstens fragen wir uns, welche Vor- und Nachteile eine Währungsunion mit sich bringt. Diese Frage ist nicht nur aus der rückblickenden Perspektive, inwieweit die Einführung des Euro sinnvoll war, sowie aufgrund der radikalen Forderungen in einigen Mitgliedstaaten, die Europäische Währungsunion zu verlassen, angebracht. Sie ist auch wirtschaftspolitisch höchst aktuell, da bisher drei Mitgliedstaaten der EU15 – Großbritannien, Dänemark und Schweden – der Europäischen Währungsunion noch nicht beigetreten sind und die EU10 sowie Bulgarien und Rumänien – bis auf Slowenien, Slowakei und Estland – vor dem Beitritt zur Währungsunion stehen. Zweitens ist zu prüfen, ob die Beitrittskriterien des Maastricht-Vertrags gute Indikatoren sind, um zu bestimmen, welche Mitgliedstaaten Geldwertstabilität gewährleisten, was besonders für die EU10 von großer Bedeutung ist. In der zweiten Hälfte des Kapitels werden wir uns der einheitlichen Geldpolitik im Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) zuwenden. Dabei werden wir erläutern, was die wesentlichen Charakteristika und Schwierigkeiten einer einheitlichen Geldpolitik sind.
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Ribhegge, H. (2011). Europäisches System der Zentralbanken (ESZB). In: Europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-19191-6_4
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