Zusammenfassung
Die Fremdkörperaspiration gehört zu den wichtigsten Differentialdiagnosen jeder respiratorischen Insuffizienz und kann prinzipiell in jeder Altersgruppe ein akut lebensbedrohliches Zustandsbild verursachen. Die Entfernung von Fremdkörpermaterial aus dem Bereich der oberen Luftwege ist auch bei einer nur partiellen Atemwegsobstruktion bei gleichzeitiger Störung des Gasaustausches vordringliche Aufgabe am Notfallort. Bei noch ansprechbaren, kooperativen Patienten kann hierbei versucht werden, den spontanen Hustenstoß durch einen externen Impuls (Schläge zwischen die Schulterblätter, Heimlich-Manöver, Thoraxkompressionen) weiter zu verstärken und somit ein Abhusten zu ermöglichen. Ein nicht kooperativer, dyspnoeischer Patient muss jedoch ggf. sediert werden, um eine direkte Laryngoskopie sowie die Inspektion des Mund-Nase-Rachen-Raumes vornehmen zu können. Gelingt die Entfernung eines die Glottis obstruierenden Fremdkörpers nicht, sind chirurgische Techniken der Atemwegssicherung, wie z. B. eine Koniotomie, nur dann angezeigt, wenn vermutet werden kann, dass die Trachea distal der Glottis nicht verlegt ist. Ist dies jedoch der Fall, so ist eine tiefe, endotracheale Intubation mit dem Ziel der Fremdkörperdislokation in einen Hauptbronchus die Therapie der letzten Wahl (Abb. 10.3.1). Ist aufgrund der Fremdköperaspiration ein Kreislaufstillstand eingetreten, so sind Wiederbelebungsmaßnahmen entsprechend den aktuellen Richtlinien durchzuführen.
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Vöelckel, W.G. (2004). Atemwegsobstruktion, Fremdkörperaspiration. In: Management des schwierigen Atemwegs. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18701-8_20
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