Zusammenfassung
Die schwerwiegendste Folge einer Nierenerkrankung ist die Niereninsuffizienz. Diese kann als akutes Nierenversagen (nach Schock, Intoxikation u.a.) oder als chronische Niereninsuffizienz zum Ausdruck kommen.Typische Komplikationen der chronischen Insuffizienz sind die renale Anämie, die renale Osteopathie, die renale Hypertonie und die Urämie mit terminalem Nierenversagen. Dieses kann nur noch durch Dialyse oder Nierentransplantation behandelt werden. Eine wichtige Ursache der Niereninsuffizienz ist die Glomerulonephritis (GN). Diese kann rapid progredient, akut, chronisch symptomarm oder chronisch progredient verlaufen. Neben der Niereninsuffizienz ist das nephrotische Syndrom eine häufige Begleiterscheinung der GN. Es ist durch Proteinurie, Hypoalbuminämie, Hyperlipidämie und Ödeme gekennzeichnet. Im Gegensatz zur GN ist die Pyelonephritis (PN) immer infektiös bedingt. Sie entsteht auf dem Boden einer Harnwegsinfektion und kann akut oder chronisch verlaufen. Die chronische PN beruht fast immer auf einer Abflussbehinderung. Wichtige Komplikationen der PN sind die eitrige Nephritis, die Urosepsis und die Entwicklung einer chronischen Niereninsuffizienz. Eine abakterielle interstitielle Nephritis wird meist durch Analgetikaabusus ausgelöst. Rezidivierende Harnwegsinfekte sind oft durch eine ürolithiasis bedingt Die Steinbildung wird in einem Circulus vitiosus wiederum durch Infekte begünstigt. Nierensteine führen durch Einschwemmung in den Ureter zu einer akuten stamingsbedingten Nierenkolik. Ziel der Therapie ist es, durch Spasmolytika und Analgetika die akuten Kolikschmerzen zu beseitigen und den Stein durch Flüssigkeitszufuhr aus dem Ureter zu spülen. Die renale Hypertonie ist eine wichtige Folge von Nierenerkrankungen oder manchmal auch durch eine Nierenarterienstenose bedingt Wichtige hereditäre Nierenerkrankungen sind Nierenzysten, Zystennieren, das Alport-Syndrom, die Markschwammniere und embryonale Fehlanlagen. Der wichtigste Nierentumor ist dasNierenzellkarzinom,das häufig als sonographischer Zufallsbefund entdeckt wird. Es hat wegen semer früihzeitigen hämatogenen Metastasierung eine ungünstige Prognose. Die einzige Heilungschance besteht in der radikalen Operation. Weitere wichtige Nierenerkrankungen entstehen auf dem Boden anderer Systemkrankheiten (Myelomniere, Nierenamyloidose, diabetische Nephropathie, Gichtniere u.a.). Auch eine dekompemierte Leberzirrhose kann ein Nierenversagen bewirken (hepatorenales Syndrom). Bei der postprimären Tuberkulose ist eine Uro-Tbc nicht selten. Insbesondere bei vorgeschädigten Nieren tritt während des letzten Schwangerschaftsdrittels oft eine EPH-Gestose auf.
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Buchta, M., Höper, D.W., Sönnichsen, A. (2004). Nieren- und Harnwegserkrankungen. In: Buchta, M., Höper, D.W., Sönnichsen, A. (eds) Das Zweite StEx. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18569-4_46
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