Stoffwechsel und Ernährung

Zusammenfassung

Die häufigste ernährungsbedingte Störung ist die Adipositas, die mit einer deutlich erhöhten Morbidität und Mortalität verbunden ist. Sie entsteht auf dem Boden einer genetischen Disposition durch ein Missverhältnis zwischen Kalorienzufuhr und -verbrauch.Therapeutisch ist eine langfristige Ernährungsumstellung erforderlich. Die wichtigste Fettstoffwechselstörung ist die Hypercholesterinämie. Ein erhöhtes LDL-Cholesterin und ein hoher Quotient aus LDL- und HDL-Cholesterin sind mit einem gesteigerten Atheroskleroserisiko verbunden. Oft liegen den Hyperlipidämien genetische Defekte zugrunde (familiäre Hypercholesterinämie, familiär kombinierte Hyperlipidämie u.a.). Die Hypercholesterinämie wird durch fettreduzierte und fettmodifizierte Diät sowie durch Medikamente (Austauscherharze, Cholesterinsynthesehemmer, Fibrate) behandelt.

Eine weitere wichtige Stoffwechselerkrankung ist die Hyperurikämie, die bei Überschreiten des Löslichkeitsproduktes für Harnsäure zur Ablagerung von üratkristallen im Gewebe führt. Folgen sind die Gichtarthritis und die Gichtniere. Die Therapie besteht aus der diätetischen und medikamentösen Senkung der Harnsäure. Eine seltene Gruppe von Stoffwechselerkrankungen stellen die Porphyrien (genetische Defekte der Hämbiosynthese) dar, die sich häufig erst bei Eintreten auslösender Faktoren (Alkohol, Medikamente, Stress) manifestieren. Eine kausale Therapie ist nicht bekannt. Selten sind auch Erkrankungen des Eisen- (Hämochromatose) und Kupferstoffwechsels (M.Wilson). Bei ersterer fehlt der mukosale Eisenresorptionsblock, wodurch es zu einer Eisenüberladung des Organismus kommt. Bei letzterer kommt es zu Kupferablagerungen vor allem in Leber und Nervensystem.Selten sind auch die Amyloidosen,die generalisiert oder lokalisiert im Rahmen bestimmter Grundkrankheiten oder idiopathisch auftreten können (s. auch GK Päd. 5 und 6 und GK Naturheil. 3).