Zusammenfassung
Data Warehouse-Systeme1 haben sich als neue Schicht betrieblicher Applikationen etabliert. Der Grund liegt darin, dass sich die direkte Basierung entscheidungsunterstützender, „dispositiver“ Applikationen auf geschäftsvorfallabwickelnden, „operativen“ Applikationen als technisch oder wirtschaftlich nicht machbar erwiesen hat: Häufig ist es aufgrund der Schnittstellenkomplexität und der mangelnden Datenqualität (Inkonsistenzen zwischen verschiedenen operativen Applikationen erfordern komplexe Integrationsmechanismen) technisch nicht möglich, dispositive Applikationen zeitnah mit konsistenten, integrierten Daten aus operativen Applikationen zu versorgen. Selbst technisch mögliche „Direktanschlüsse“ scheitern in komplexen Applikationslandschaften fast immer an einer Wirtschaftlichkeitsanalyse: Es ist nicht wirtschaftlich möglich, eine Vielzahl dispositiver Applikationen direkt mit einer Vielzahl operativer Applikationen zu verknüpfen und diese Verknüpfungen über einen längeren Zeitraum an Veränderungen der Applikationslandschaft anzupassen. Das Data Warehouse-System entkoppelt als Zwischenschicht dispositive und operative Applikationen und ist damit in der Lage, Integrationsmechanismen sowie die daraus gewonnenen Daten für dispositive Applikationen wiederverwendbar zu realisieren und die Anpassung an Änderungen von Applikationen auf jeweils eine einzige Schnittstelle zu begrenzen.
Wiederabdruck von Winter, R., Zur Positionierung und Weiterentwicklung des Data Warehousing in der betrieblichen Applikationsarchitektur, in: Jung, R.; Winter, R. (Hrsg.): Data Warehousing Strategie, 2000, S.127–139 mit freundlicher Genehmigung des Springer-Verlags.
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Winter, R. (2004). Zur Positionierung und Weiterentwicklung des Data Warehousing in der betrieblichen Applikationsarchitektur. In: Österle, H., Back, A., Winter, R., Brenner, W. (eds) Business Engineering — Die ersten 15 Jahre. Business Engineering. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18542-7_17
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