Zusammenfassung
In der Indikationsgruppe Kardiaka werden Arzneimittel zur Behandlung der Herzinsuffizienz zusammengefaßt, die positiv inotrop wirken und dadurch zu einer Steigerung der Herzleistung führen. Es handelt sich vor allem um die Gruppe der Herzglykoside. Daneben werden bei der Herzinsuffizienz in zunehmendem Maße primär auch Pharmaka verwendet, die auf eine Entlastung des Herzens zielen. So werden Diuretika eingesetzt, weil sie über die Natriumausscheidung das Blutvolumen senken und Stauungssymptome bessern (vgl. Kapitel 23). Vor allem werden ACE-Hemmer und bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmern Sartane gegeben, die u. a. die neurohormonale Aktivierung durch Angiotensin, Aldosteron und Noradrenalin reduzieren und dadurch Vor- und Nachlast des Herzens senken (vgl. Kapitel 3). Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz bessern ACE-Hemmer und Sartane nicht nur die Symptome und die Belastbarkeit, sondern auch die Lebenserwartung. Das gleiche gilt für die Betarezeptorenblocker Carvedilol, Bisoprolol und Metoprolol, wenn sie in initial sehr niedrigen, langsam gesteigerten Dosen zusätzlich zur Standardtherapie eingesetzt werden (vgl. Kapitel 18). Für Diuretika ist dies bisher nicht belegt. Für Herzglykoside ist gezeigt worden, daß sie die Notwendigkeit von Krankenhausaufnahmen bei Herzinsuffizienz senken. Die Letalität wurde nicht signifikant gesenkt, allerdings auch nicht gesteigert (The Digitalis Investigation Group 1997).
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Literatur
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Scholz, H. (2004). Kardiaka. In: Schwabe, U., Paffrath, D. (eds) Arzneiverordnungs-Report 2003. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18512-0_31
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