Zusammenfassung
Wer den sog. Mann oder die Frau „auf der Strasse“ fragt, weshalb sie dem Staat Steuern bezahlen, der wird vielleicht folgende Antworten erhalten: „Weil ich sie bezahlen muss.“ — „Weil jedermann Steuern zu zahlen hat.“ — „Weil sonst der Staat die Steuern zwangsweise eintreibt.“ Wenn wir uns mit diesen Argumenten nicht zufrieden geben und nachfragen, woher der Staat das Recht nehme, von der Bürgerin und vom Bürger Steuern zu verlangen, wird die Antwort möglicherweise lauten: Die Regierung, das Parlament oder das Volk hätten das bestimmt, bzw. der Staat brauche eben Geld, und von irgendwem müsse er es schließlich bekommen. Geben wir uns immer noch nicht zufrieden und fragen, weshalb denn die Regierung, das Parlament oder die Mehrheit, z.B. 51% der Stimmenden, das Recht hätten, gegen den Willen der Minderheit, z.B. 49%, Steuern auch von jenen einzutreiben, die mit dem Entscheid der Mehrheit nicht einverstanden seien, werden sich unsere Gesprächspartner vielleicht überfragt fühlen, oder sie/er wird antworten, das sei eben immer so gewesen bzw. die Verfassung gebe der Regierung, dem Parlament oder der Mehrheit der Stimmbürgerinnen oder Stimmbürger das Recht, die Minderheit zur Steuerzahlung zu zwingen.
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Fleiner, T., Fleiner, L.R.B. (2004). Vom Stamm zum Staat in einer globalisierten Umwelt. In: Allgemeine Staatslehre. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18489-5_2
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