Zusammenfassung
Während einer Antibiotikatherapie treten häufig als Nebenwirkungen Durchfall und Übelkeit auf, verursacht durch Störungen der Darmflora. Seltener entwickelt sich eine Kolitis mit oder ohne Pseudomembranbildung. Sie entsteht, wenn die physiologischen Darmkeime durch Antibiotika vernichtet und Toxin produzierende Clostridium-difficile-Stämme selektioniert werden, die gegen viele Antibiotika (z. B. β-Laktam-Antibiotika, Clindamycin) resistent sind. Clostridium difficile ist in niedrigen Keimzahlen im Stuhl vieler Menschen zu finden (3-5%, bei Hospitalisation 10-30%). Die meisten Stämme produzieren Zytotoxine, die das Mukosaepithel zerstören. Es entstehen Läsionen und Nekrosen, die durch Fibrin abgedichtet werden (Pseudomembranen). Klinisch äußert sich die Infektion durch wässrigen oder schleimigen, blutigen, übelriechenden Durchfall, Bauchkrämpfe, Fieber, Leukozytose. Die Erkrankung tritt meist 4-9 Tage nach Beginn der Antibiotikatherapie auf, mitunter auch erst einige Wochen nach Therapieende. Unbehandelt beträgt die Letalität 10–20%.
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Füssle, R., Biscoping, J., Sziegoleit, A. (2002). Antibiotika-assoziierte Kolitis. In: 1 x 1 der Infektiologie auf Intensivstationen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18247-1_10
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