Zusammenfassung
Sexualität lässt sich als eine biologisch, psychologischund sozialdeterminierte Erlebnisqualität des Menschen verstehen, die in ihrer individuellen Ausgestaltung von der lebensgeschichtlichen Entwicklung geprägt wird. Sexualität bezieht sich im weitesten Sinn auf alles, was mit Frau- und Mann-Sein, mit Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollen zu tun hat, im engeren Sinn auf die Geschlechtsorgane (letztlich die Keimdrüsen) und ihre Funktionen, wobei jedoch neben dem Genitale alle Sinnesorgane und das Gehirn als deren zentrale Schaltstelle für das sexuelle Erleben und Verhalten eine entscheidende Rolle spielen. Dabei sind biologische, psychische und soziale Aspekte zwar aus didaktischen Gründen zu unterscheiden, in der Realität jedoch nicht trennbar, d. h. für sich allein genommen nicht existent. Mittlerweile trennen aber auch Patienten einerseits in biologisch-organische und andererseits in psychische Ursachen ihrer Störungen, wobei erstere ihnen real und annehmbar erscheinen, letztere negativ mit dem Odium des bloß Eingebildeten oder des im psychiatrischen Sinne Krankhaften belastet sind und Widerstand erzeugen. Es müssen daher fallweise auch Patienten erst von der tatsächlichen biopsychosozialen Einheit und Ganzheit des Menschen und seiner Sexualität überzeugt werden, bevor eine auf das Ganze gerichtete Therapie möglich wird.
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Beier, K., Loewit, K. (2011). Zum Grundverständnis von Sexualität. In: Praxisleitfaden Sexualmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-17162-8_3
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