Zusammenfassung
Im Gegensatz zum anwaltlichen Berufsrecht, wo inzwischen Ansätze zur Harmonisierung des Standesrechts in einem zusammenwachsenden Europa erkennbar werden1509, bleibt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im heilkundlichen Bereich weiterhin eher die Ausnahme.1510 So existiert zwar seit längerem eine internationale Berufsordnung des Weltärztebundes.1511 Diese verweist unter Buchstabe a) im werberechtlichen Bereich allerdings ausschließlich auf die entsprechenden nationalen Vorschriften, so dass ihr schon insoweit keine eigenständige Bedeutung zukommt.1512 Für den Fall, dass im europäischen Wettbewerb deutsches Recht Anwendung finden sollte, sehen sich die hier ansässigen Ärzte durch das restriktive nationale Standesrecht daher erheblichen Wettbewerbsnachteilen ausgesetzt.1513
Dazu ausührlich Wurster, AnwBl 2002, 318; zur einheitlichen anwaltlichen Standesvertretung auf europäischer Ebene, dem Rat der Anwaltschaften der Europä iischen Gemeinschaft (Commission de Conseil des Barreaux Européenne/ CCBE), Lörcher, in: Hartung/Holl, Berufsrechts- und Werbe-ABC, Stichwort „CCBE“ und „CCBE-Berufsregeln“ mwN.
Dazu Rieger, in: Engler/Geserich/R@ple/Rieger, Werben und Zuwenden im Gesundheitswesen, RN 378; zum Ansatz einer „Europäiischen Akademie är äirztliche Fortbildung (EAMF)“ vgl. Odenbach, DABI 2000, A-162, auch abrufbar unter <http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikeldruck.asp?id=20954>.
1 Vgl. die „Internationale Ärztliche Standesordnung“ des Weltäirztebundes im Handbuch der Deklarationen (Deutsche Fassung aus dem Jahr 2000, online abrufbar unter <http://www.bundesaerztekammer.de/30/Auslandsdienst/99Handbuch2000.pdf>), die seit dem November 1983 nicht mehr geäindert worden ist.
Zum fehlenden Rechtsnormcharakter vgl. auch Barth, Mediziner-Marketing, S. 207 mwN.
Das gilt im Zuge der E-Commerce-Richtlinie und dem dort festgeschrieben Herkunftslandprinzip insbesondere im Bereich der Internetwerbung fiir grenztiberschreitende äirztliche Leistungen. Dazu nachfolgend unter Teil D.III.2.
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Balzer, M. (2004). Europäische Entwicklungen. In: Arzt- und Klinikwerberecht. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-17067-6_5
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