Zusammenfassung
Die in der geltenden Wirtschaftsordnung unbestrittene An- und Abrechnung der Nutzung elektronischer, urheberrechtsgeschützter Güter lässt zahlreiche Fragen entstehen, z.B. soll die Inanspruchnahme von (elektronischen) Produkten und Dienstleistungen eher pauschaliert oder eher individualisiert nach der tatsächlichen oder voraussehbaren Nutzung abgerechnet werden? Welches Modell entspricht am angemessensten den medialen Gegebenheiten, wird also wegen der Eigendynamik der medialen Umwelten die besten Chancen haben, sich durchzusetzen? Was reduziert die Transaktionskosten bei Produktion, Vertrieb und Nutzung der jeweiligen Güter und rechtfertigt somit die damit einhergehenden Organisationsformen? Aus der Beschreibung der Pauschalierungs- und Individualisierungspraxis in verschiedenen gesellschaftlichen Subsystemen werden die zentralen Pro- und Contra-Argumente für pauschalierende und nutzungsbezogene Abrechnung abgeleitet. Nach ausführlicher Diskussion des dem Austausch in elektronischen Räumen zugrundeliegenden Lizenzierungs-/Leasingprinzip, das Abschied von dem bisherigen Kaufprinzip nehmen lässt und damit auch den rechtlichen Eigentumsbegriff ändert, legt sich der Schluss nahe, dass nutzungsbezogene Verfahren der An- und Abrechnung von Leistung und Inanspruchnahme intellektueller Objekte sich durchsetzen werden.
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Kuhlen, R. (2004). Kauf oder Leasing — Ambivalenzen pauschalierter und individualisierter Abrechnung der Nutzung intellektueller Produkte. In: Stanoevska-Slabeva, K. (eds) The Digital Economy — Anspruch und Wirklichkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-17032-4_6
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