Zusammenfassung
1: Was ist Medienökonomie? Und wie verhält sie sich zur Kommunikationswissenschaft, zur Kommunikationssoziologie, zur Kommunikationspsychologie oder zur Volks- und Betriebswirtschaft? Das sind Fragen, die derzeit in vielen Berufungskommissionen hin und her gewendet werden. Denn einerseits ist unbestreitbar, dass das Mediensystem immer stärker ökonomisiert wird. Man kann dies deutlich am Unterschied zwischen der Bonner und der Berliner Republik beobachten. Die Atmosphäre einer Pressekonferenz in Bonn war sehr viel ruhiger, harmloser, sehr viel mehr von persönlichen Bekanntschaften unterfangen als in Berlin. Am „Fall Scharping“1 lässt sich das gut studieren; was der Verteidigungsminister im Frühherbst 2001 als „Hetzjagd“ auf sich empfand war die Konsequenz jener „Ökonomisierung“ im digitalen Kapitalismus (Glotz 1999, Shiller 1999), also einer Verstärkung des wirtschaftlichen und kommunikativen Wettbewerbs durch Privatisierung, Deregulierung und Digitalisierung. Gleichzeitig schoben sich früher getrennte Märkte zusammen. Man spricht von der TIMES-Branche; Telekommunikation, Informationstechnik, Multimedia, Entertainment, Sicherheitssysteme überlappen sich. Der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica übernimmt die holländische Entertainmentfirma „Endemol“; der französische Konzern Vivendi übernimmt die amerikanische „Universal“.
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Literaturverzeichnis
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Glotz, P. (2004). Medienökonomie und Kommunikationswissenschaft. In: Stanoevska-Slabeva, K. (eds) The Digital Economy — Anspruch und Wirklichkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-17032-4_27
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