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Institutionelle Dynamik und Persistenz im deutschen Forschungssystem

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Part of the book series: VDI-Buch ((VDI-BUCH))

Zusammenfassung

Dieses Kapitel geht auf die unterschiedlichen Forschungs- und Transferstrategien der großen Wissenschaftsorganisationen in der außeruniversitären Forschung Deutschlands ein. Trotz des institutionellen Wandels, der diese Organisationen erfasst hat, lassen sich nach wie vor typische Differenzen zwischen ihnen identifizieren, die dem traditionellen Muster der Arbeitsteilung im außeruniversitären Sektor entsprechen. Zugleich hat sich in der jüngeren Vergangenheit und im Rahmen von regionalen Verbünden und Innovationsclustern aber auch ein neuer Typus von intermediären Akteuren herausgebildet, der sich um die Vernetzung der öffentlichen Forschungseinrichtungen und privaten Akteure bemüht. Möglicherweise lässt sich daraus ein neues Konzept der Kontextsteuerung des deutschen Forschungssystems ableiten.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. hierzu auch Kap. 9 in diesem Band, das sich näher mit regionalen Netzwerken im Bereich neuer Werkstoffe befasst.

  2. 2.

    Diese Sondermittel stammten aus der Versteigerung der UMTS Lizenzen und flossen in den Jahren 2001 bis 2003 in die Projektfinanzierung.

  3. 3.

    Weitaus mehr Mittel flossen mit rund 827 Mio. € aus der Projektförderung des Bundes an die Universitäten und Hochschulen.

  4. 4.

    Eigene Berechnungen auf Basis der sogenannten Profi-Datenbank des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

  5. 5.

    Die im Folgenden präsentierten Befunde basieren auf 24 Experteninterviews, die vom Autor im Rahmen des Projekts InnoMat mit Repräsentanten der großen deutschen Forschungsorganisationen, Instituts- und Abteilungsleitern dieser Organisationen sowie mit Vertretern des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in den Jahren 2007 und 2008 durchgeführt wurden.

  6. 6.

    So wie in einem Geleitzug das langsamste Schiff die Geschwindigkeit des gesamten Verbands bestimmt, bremst im Prinzip das finanzschwächste Land das Wachstum der institutionellen Förderung der MPG aus.

  7. 7.

    „Dadurch, dass mit ihnen die anwendungsnahe Forschung und Entwicklung gewissermaßen aus den MPI ‚ausgelagert‘ wird, schützen sie möglicherweise die Themenfindung in den Instituten vor Versuchen der Indienstnahme durch die Praxis“ (Mayntz 2001, S. 52).

  8. 8.

    Dass die Zuordnung von Instituten zu Verbünden in der FhG nicht immer einer zwingenden Logik folgt, zeigt sich auch daran, dass als Dreizehntes ein sozialwissenschaftliches Institut, nämlich das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) dem Verbund „Werkstoffe, Bauteile – Materials“ angehört.

  9. 9.

    Der Prozentsatz der öffentlichen Zuschüsse zu seinen industriellen Erträgen ist dabei so gestaffelt, dass er sowohl einen zu geringen als auch zu hohen Wirtschaftsanteil bestraft. Bleibt ein Institut unterhalb eines Satzes von 35 % an industriellen Aufträgen, erhält es lediglich einen Zuschuss von 10 % zu diesen Erträgen. Zwischen 35 und 55 % macht dieser Zuschuss dagegen 40 % aus, während er wiederum auf 10 % sinkt, wenn die industriellen Erträge über 55 % hinausgehen. Soweit es öffentliche Forschungsaufträge angeht, gilt ein Sockelbetrag, zu dem keine zusätzlichen Mittel fließen. Oberhalb dieses Betrags erhält das Institut 15 % an zusätzlicher Grundfinanzierung.

  10. 10.

    In der Kommunikations- und Informationstechnik scheint sich dagegen die Verbundstruktur weniger zu bewähren. Dort ist der Wettbewerb unter den Einrichtungen stärker ausgeprägt und verfolgen die Institute in höherem Maße voneinander unabhängige Forschungs- und Akquisitionsstrategien. Die Gründe hierfür sind unklar, könnten aber mit dem im Vergleich zur Materialforschung geringeren Grad der Interdependenz der Forschungsaufgaben auf diesem Feld zusammenhängen (vgl. dazu Hohn 1998).

  11. 11.

    Für solche Win-win-Spiele hat sich innerhalb der FhG der selbstironische Begriff der „Beutegemeinschaften“ herausgebildet.

  12. 12.

    Beispielhaft sei hier nur der Nobelpreis in Physik genannt, der im Jahr 2007 für die Entdeckung des Riesenmagneto-Widerstandseffektes an das Forschungszentrum Jülich ging.

  13. 13.

    Andere Beispiele sind die Programme „Integrative Produktionstechniken für energieeffiziente Turbomaschinen“ und „Cluster Neue Werkstoffe“.

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Hohn, HW. (2011). Institutionelle Dynamik und Persistenz im deutschen Forschungssystem. In: Bräutigam, KR., Gerybadze, A. (eds) Wissens- und Technologietransfer als Innovationstreiber. VDI-Buch(). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-16513-9_8

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