Zusammenfassung
Aufgrund der Internationalisierung der Warenproduktion und -distribution sowie der internationalen Arbeitsteilung kommt Logistikprozessen in und zwischen Unternehmen sowie im Zusammenhang mit der Belieferung von Endverbrauchern eine hohe Bedeutung zu. Zentrale Kennzeichen der Logistikbranche in Deutschland sind die erheblichen Konzentrationstendenzen auf der einen Seite sowie die deutliche mittelständische Prägung auf der anderen Seite. Marktstrategisch gilt das europäische Segment der Kontraktlogistik seit einigen Jahren als besonders attraktiv, weil man von einem jährlichen Wachstum von rund 6 % ausgeht. Für Osteuropa wurde vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise sogar vermutet, dass der Prozentsatz noch höher liegt (Klaus u. Kille 2006, S. 116; Zimmermann 2004, S. 12 ff.; Tripp 2004, S. 1 ff.; Klaus 2003, S. 107 ff. i. V. m. S. 70 ff.). Als Treiber der Entwicklung der Kontraktlogistik werden vor allem zwei Faktoren genannt: Einerseits sind die Realisierungsmöglichkeiten von Kostenvorteilen zu nennen, die durch die Einbindung von Logistikdienstleistern gegenüber der Selbsterstellung möglich werden, andererseits macht sich der anhaltende Trend der Produktionsunternehmen , sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, bemerkbar. Um diese Rationalisierungsgewinne der Ausgliederung der Logistik an ebenso auf ihr Kerngeschäft spezialisierte Logistikdienstleister nicht wieder durch einen erhöhten Koordinations- und Steuerungsaufwand zu verlieren, nimmt die Kooperation mit Logistikdienstleistern in der Regel die Form der Kontraktlogistik an. Dabei bietet ein verantwortliches Unternehmen hochkomplexe, vielschichtige Logistikaufgaben für den Kunden aus einer Hand an (Stölzle et al. 2007). Auch wenn diesem Bereich der Logistikbranche insgesamt ein erhebliches Wachstumspotenzial zugeschrieben wird (kritisch o. V. 2008), ist zu vermuten, dass sich für die KMU dieser Branche die Rahmenbedingungen auf den nationalen Märkten zunehmend erschweren. Die KMU sind durch mangelnde Personal- und Finanzressourcen in diesem Wettbewerb wahrscheinlich stark benachteiligt, so dass die Gefahr einer zunehmenden Verdrängung von KMU durch große Unternehmen besteht. Eine Partizipation an dem prognostizierten Wachstum kann sich für KMU oft als schwierig erweisen, wenn die Eintrittsbarrieren in diesen Zukunftsmarkt insbesondere im internationalen Zusammenhang nur schwer überwunden werden können.
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Literatur
Klaus P (2003) Die „Top 100 der Logistik“. Marktgrößen, Marktsegmente und Marktführer in der Logistik-Dienstleistungswirtschaft, 3. Aufl. Deutscher Verkehrsverlag, Hamburg
Klaus P, Kille C (2008) Der deutsche Logistikmarkt bleibt weiterhin ein Wachstumsmarkt! – Deutliche Zuwächse bei Mengen und Beschäftigung. Executive Summary der Top 100 der Logistik, 2008/2009 der Fraunhofer Arbeitsgruppe Technologien der Logistik-Dienstleistungswirtschaft. Hamburg
Stölzle W et al (2007) Einführung in das Management der Kontraktlogistik. In: Stölzle W (Hrsg) Handbuch Kontraktlogistik – Management komplexer Dienstleistungen. Wiley, Weinheim
Tripp C (2004) Mittelstand und Kontraktlogistik: Chancen und Risiken mittelständischer Logistikdienstleister in der Kontraktlogistik. Fraunhofer ATL, Nürnberg
Zimmermann B (2004) Kontraktlogistik als Zukunftsmarkt der Logistikdienstleistungswirtschaft? – Mittelstandskongruenz und Entwicklung eines mittelstandsgerechten Vertriebsmodells. Dissertation. Universität Erlangen-Nürnberg. http://www.opus.ub.uni-erlangen.de/opus/volltexte/2004/99/pdf/Doktorarbeit_Zimmermann_Endversion_%DC2
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Borchert, M., Heuwing-Eckerland, J. (2011). Internationale Kontraktlogistik als Herausforderung für kleine und mittlere Logistikunternehmen. In: Internationalisierung in der Kontraktlogistik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-15023-4_1
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