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Worte und Bilder im Recht – Auf der Suche nach dem verlorenen Gleichgewicht

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Zusammenfassung

Die moderne Kultur wird zunehmend und unaufhaltsam von Bildern geprägt. Das verändert auch das Recht. Das Rechtssystem ist gleichzeitig (Mit-)Produzent und Produkt der Mehrheitskultur.1 Es kann sich deshalb kulturellen Trends auf Dauer nicht entziehen.2 Möglicherweise wird das Recht immer noch deutlich stärker textfixiert und wortgeprägt bleiben als andere Teile der Gesellschaft.3 Vollständig wird sich das Recht der starken Tendenz zur Visualisierung aber nicht verweigern können: Auch das Recht wird sich – mehr oder weniger stark – visualisieren.4 Bilder sind im Recht notwendig. Gleichzeitig hat ihre Bedeutung für das Recht und die juristische Kommunikation aber auch Grenzen. Deshalb kommt es für das Rechtssystem darauf an, Texte und Bilder zu integrieren und in eine optimale Balance zu bringen.

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Notes

  1. 1.

    Friedman (1989, S. 1579 ff.) untersucht die engen Verbindungen zwischen Recht und Kultur am Beispiel der Popkultur.

  2. 2.

    Sherwin (2000, S. 8).

  3. 3.

    Das prognostizieren Röhl/Ulbrich (2000, S. 357).

  4. 4.

    So schon früh Katsh (1995, S. 156).

  5. 5.

    Schrift und Text sind stabil und schaffen Stabilität. Dazu Luhmann (1998, S. 260).

  6. 6.

    Ausführlich dazu siehe oben Abschn. 2.4. Zu den Faktoren, von denen die Effektivität eines Rechtssystems abhängt Rehbinder (2007, Rn. 111 ff.) m. w. N.

  7. 7.

    Siehe zu den Auswirkungen der Schrift auf die Entwicklung der Rechtssysteme ausführlich oben Abschn. 2.4.

  8. 8.

    Brunschwig (2001, S. 76), vergleicht die unterschiedlichen Funktionen von Bildern und Texten im Recht. Allgemein zur Funktion von Bildern in der Kommunikation Gombrich (1984, S. 135 ff).

  9. 9.

    Ausführlich zu den spezifischen Funktionen von Bildern im Recht Brunschwig (2001, S. 69 ff., S. 136 ff.) m. w. N.

  10. 10.

    Hasebrook (1995, S. 113 ff.) mit Beispielen für diese These.

  11. 11.

    So zu Recht Röhl/Ulbrich (2000, S. 376).

  12. 12.

    Ähnlich optimistisch Katsh (1995, S. 171). Ausführlich dazu siehe oben Abschn. 3.5.

  13. 13.

    Dazu Brunschwig (2001, S. 106 f.) m. w. N.

  14. 14.

    Zur potenziellen Unfähigkeit von Bildern, Abstrakta darzustellen, siehe oben Abschn. 4.6.

  15. 15.

    Brunschwig (2001, S. 107), will diese Schwäche ausgleichen, indem sie generell-abstrakte Normen durch konkret-individuelle Sachverhalte visualisiert. Ob das ein gangbarer Weg ist, die „Abstraktionsschwäche“ der visuellen Kommunikation zu überwinden, muss sich noch erweisen.

  16. 16.

    Davor warnt ganz deutlich Sherwin (2000, S. 245).

  17. 17.

    Ausführlich zur Logik der „Bildunterhaltung“ in den elektronischen Massenmedien Meyer (2001, S. 107).

  18. 18.

    Das lässt sich besonders eindrücklich an der Wirkung grafischer Plakate studieren. Dazu Paul (2005, S. 73 ff.) Die Rezeptionsforschung sieht das Verhältnis von Worttext und Bildern als Qualitätsmerkmal von Massenmedien an. Dazu Schütte u. a. (1997, S. 324 f.) m. w. N.

  19. 19.

    Einen Überblick über die lernpsychologischen Forschungsergebnisse gibt Weidenmann (1998, S. 243 ff.) m. w. N.

  20. 20.

    Ausführlich zur kommunikativen Wirkung von Emblemen Gilbert Heß (2006, S. 172 ff.) m.w.N.

  21. 21.

    Dazu Messaris (1994, S. 129 ff.) Andere Beispiel sind die Infografik in den Printmedien oder die Gestaltung der Fernsehnachrichtensendungen. Ausführlich dazu Haller (1997, S. 561 ff.) und Hickethier (1997, S. 511 ff., insbes. S. 522 ff.).

  22. 22.

    Assmann (2006, S. 79).

  23. 23.

    Assmann (2006, S. 79).

  24. 24.

    Neuere literaturwissenschaftliche Forschungen beschäftigen sich zurzeit intensiv mit dem Verhältnis von Text und Bild im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Eingehend dazu die Beiträge in Harms (1988).

  25. 25.

    Darauf weisen in einem ähnlichen Zusammenhang Röhl/Ulbrich (2000, S. 384 f.) hin.

  26. 26.

    Ausführlich dazu Stein (1995, S. 35 ff.) m. w. N.

  27. 27.

    Akzeptieren und Integrieren oder Abwehren und ignorieren – das ist die Frage, vor der das Recht grundsätzlich immer steht, wenn es mit neuen Entwicklungen – in welchem Bereich auch immer – konfrontiert ist.

Literatur

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Boehme-Neßler, V. (2010). Worte und Bilder im Recht – Auf der Suche nach dem verlorenen Gleichgewicht. In: BilderRecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-03877-8_8

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