Zur Verminderung der Reibungskraft und des Verschleißes werden seit Jahrtausenden Schmiermittel eingesetzt, deren Wirkung darauf beruht, dass direkter Kontakt zwischen zwei Festkörpern verhindert und dadurch die trockene Reibung durch die Flüssigkeitsreibung ersetzt wird. Die Anwesenheit einer Flüssigkeitsschicht zwischen zwei Festkörpern beeinflusst aber nicht nur Tangential-, sondern auch Normalkräfte: Zwei trockene Glasscheiben können ohne Mühe auseinander genommen werden, während zum Auseinandernehmen von zwei nassen Scheiben eine erhebliche Kraft erforderlich sein kann. Dieses Phänomen kann zum einen auf die Kapillarkräfte zurückgeführt werden, zum anderen kann es von rein hydrodynamischer Natur sein: Eine viskose Flüssigkeit braucht eine gewisse Zeit, um in einen engen Spalt zwischen zwei Scheiben hinein zu fließen. Diese Erscheinung führt bei dynamischen Beanspruchungen zu einer scheinbaren „Adhäsion“ zwischen geschmierten Körpern, die wir als „viskose Adhäsion“ bezeichnen.
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Literatur
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Popov, V.L. (2009). Geschmierte Systeme. In: Kontaktmechanik und Reibung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-88837-6_14
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