Zusammenfassung
Die Überraschung im Labor von Ernest Rutherford in Manchester war perfekt, als 1909 der graduate student Ernest Marsden die schwachen Szintillationen der α-Teilchen an einer Stelle wahrnahm, an die sie nur durch Rückstreuung an einer Goldfolie gelangt sein konnten. Das α-Teilchen musste eine Kraft von makroskopisch bemerkbarer Stärke gespürt haben. Ursache könnte elektrostatische Abstoßung von (Punkt-)Ladungen sein, aber nur bei Annäherung auf weit unter einem Atom-Durchmesser. Zwei Jahre später konnte Rutherford diese Winkelverteilung nachrechnen und hatte damit nicht nur das heutige Atommodell gefunden, sondern gleich auch das bis heute gültige Standard-Werkzeug zur Erforschung des unsichtbar Kleinen geschaffen: Man messe die Winkelverteilung von Strahlen, die aus Zusammenstößen hervorgehen, und suche die beste Anpassung einer aus einem Modell gewonnenen theoretischen Kurve. Im Verständnis der Materie war in den 1910er Jahren damit die Stufe erreicht, dass es in der Natur 92 Sorten Atome gibt, bestehend aus einem extrem kleinen und schweren Kern, dessen positive Ladung die chemische Ordnungszahl bestimmt, umgeben von einer entsprechenden Anzahl Elektronen.
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Bleck-Neuhaus, J. (2010). Entdeckung des Atomkerns. In: Elementare Teilchen. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-85300-8_3
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