Auszug
„Man kann nicht nicht kommunizieren“ hat Paul Watzlawick Ende der 1960er Jahre festgestellt201 und damit der Kommunikation einen ziemlichen Bärendienst erwiesen. Kaum ein anderer Satz ist in Sachen Kommunikation so oft zu hören wie dieser. Und die häufig damit verbundene fatale Schlussfolgerung ist: Wir sind alle Kommunikationsprofis. Zumindest tun wir so, als ob, und lesen gleichzeitig Bücher, die uns unterhaltsam darlegen, dass Männer und Frauen sich nicht verstehen können und dass dies mindestens genetisch begründet oder gar gottgegeben ist. Wenn uns dabei das Unbehagen beschleicht, dass Nicht-Verstehen könnte weit mehr Lebensbereiche umfassen, als nur die zwischen den Geschlechtern, so sind wir auf der richtigen Fährte. Es wird nämlich gern vorenthalten oder ausgeblendet, dass man den eigentlich entscheidenden Satz zu Watzlawick noch ergänzen muss: Wir können nicht nicht kommunizieren, aber eigentlich geht es meistens schief. Die Gründe des kommunikativen Scheiterns sind zahlreich: Meist will uns niemand zuhören oder der Zuhörende tut nur so, als ob. Oder aber unser Zuhörer ist guten Willens, versteht aber nicht, was wir sagen wollen. Dieses Nicht-Verstehen kann an ihm, an uns oder beiden Seiten liegen. Schließlich, das soll auch vorkommen: Wir reden schlicht Unsinn oder Unverständliches, was so ziemlich auf das Gleiche herauskommt.
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Literatur
Watzlawick, P. u. a. (1969), S. 53. Watzlawick weitet dabei den Kommunikationsbegriff auf das Verhalten insgesamt aus, was in der Rezeption bzw. Verwendung des Zitats oft verkannt wird. Allerdings geht die Kritik an Watzlawick dennoch dahin, dass eine differenziertere Betrachtungsweise notwendig ist.
Grice, H. P. (1975), S. 243–265.
Horatius Flaccus, Q. (1985), S. 562, De Arte Poetica, Vers 333 f.
Zur Entwicklung von Kommunikations-bzw. PR-Konzepten allgemein z. B.: Dörrbecker, K., Fissenewert-Gossmann, R. (2001), Fissenewert, R., Schmidt, S. (2006), Leipziger, J. W. (2007).
Kodex der Mitglieder des Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e. V.“ („FS Arzneimittelindustrie“-Kodex) vom 16. Februar 2004 (bekannt gemacht im Bundesanzeiger vom 22. April 2004, BAnz. Nr. 76, S. 8732), geändert am 2. Dezember 2005 (bekannt gemacht im Bundesanzeiger vom 29. März 2006, BAnz. Nr. 62, S. 2220).
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Ehrnstorfer, O. (2008). Kommunikation. In: Schöffski, O., Fricke, FU., Guminski, W. (eds) Pharmabetriebslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-79551-3_15
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