„Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen des globalen Wandels ist in Wissenschaft und Forschung weithin anerkannt, dass das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung unter den gegebenen politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen die plausibelste Zukunftsvision ist“ (Kreibich 2005 , S. 6). Kreibich hält dabei fest, dass das „Zukunftskonzept Nachhaltigkeit“ bereits auf einer breiten gesellschaftlichen Zustimmung aufbauen kann, und er beschreibt das „Prinzip Nachhaltigkeit […] als Such- und Optimierungsprozess mit den visionären Zielen ‚ Zukunftsfähigkeit für die jetzt lebende und die nachfolgenden Generationen’ sowie ‚ Schaffung und Sicherung einer angemessenen Lebensqualität für alle auf der Erde lebenden Menschen’. Auch wenn diese Zielperspektiven sehr allgemein und nicht vollständig und eindeutig bestimmbar sind, so sind sie aber keineswegs beliebig. Ebenso wenig beliebig ist der Suchprozess selbst, der ja bisher schon zu einer beachtlichen Konkretisierung und Operationalisierung geführt hat“ (Kreibich 2005 , S. 9; vgl. auch Kreibich 2006c , S. 12). Es geht also darum, einem normativ stark „aufgeladenen“ Leitbild durch gesellschaftliche Aushandlungsprozesse Gestalt und Bestimmtheit zu geben und so letztlich die breite Umsetzung dieses Leitbildes zu ermöglichen. Als Beispiel führt Kreibich lokale und regionale Agenda 21-Prozesse1 an, die auf dem Grundgedanken der partizipativen Zukunftsgestaltung beruhen und die versuchen, eine zukunftsfähige Entwicklung anzustreben.
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Haderlapp, T., Trattnigg, R. (2009). Zukunftsfähigkeit als partizipative Gestaltungsaufgabe. In: Popp, R., Schüll, E. (eds) Zukunftsforschung und Zukunftsgestaltung. Zukunft und Forschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-78564-4_31
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