Mit unsicherem und unvollständigem Wissen aus vielen Möglichkeiten eine Auswahl zu treffen, ist eine große Chance und zugleich eine große Verantwortung, insbesondere wenn mit dieser Entscheidung weitreichende Konsequenzen verbunden sind. Strategische und mittelfristige Entscheidungen sind charakteristische Beispiele für diese Herausforderung. Es wird ein Instrumentarium vorgestellt, das geeignet ist, derartige Entscheidungen vorzubereiten und nachzuverfolgen. In einem rekursiven Prozess generativen Wissens werden erprobte Methoden der Zukunftsforschung kombiniert, die in ihrer Summe als „diskursives Expertensystem“ bezeichnet werden können. Aufbereitete Daten des Wissbaren und eine klar beschriebene Fragestellung sind hierzu eine wichtige Ausgangsbasis. In einer kleinen Gruppe ausgewählter Teilnehmer werden Erfahrungswissen und Intuition ausgetauscht und entfaltet. Im zirkulären, kooperativen Dialog entsteht über das Wissen der Einzelnen hinaus neues „Mehrwissen“, das bisherige Entscheidungsgrundlagen erweitert. Ausgangsoffen bleibt dieser wissensgenerierende Prozess dadurch, dass die Entscheidungen selber erst zu einem späteren Zeitpunkt und von einem anderen Personenkreis getroffen werden. Ein kontinuierlicher Abgleich zwischen Planungsannahmen und den tatsächlichen Entwicklungen stabilisiert die Umsetzungsplanung. Dieses Monitoring liefert frühzeitig Hinweise, in welchen Bereichen aus welchen Gründen Planungsrevisionen entwickelt werden sollten.
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Literaturverzeichnis
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Klein, G. (2009). Zirkuläre, kooperative Entscheidungsvorbereitung für mittelfristige Planungsvorhaben. In: Popp, R., Schüll, E. (eds) Zukunftsforschung und Zukunftsgestaltung. Zukunft und Forschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-78564-4_22
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