Zusammenfassung
Die neoklassische Kapitalmarkttheorie geht im Grunde von der Vorstellung aus, dass eine Ökonomie einer großen Lotterie gleicht, die bestimmten exogen gegebenen Wahrscheinlichkeitsgesetzen gehorcht. Diese Annahme versetzt die traditionelle Kapitalmarkttheorie in die Lage, Aussagen über effiziente bzw. optimale Risikoallokationen und die dadurch implizierten Preisstrukturen zu machen. Unternehmenskontrolle und Anteilseignerstruktur sind in dieser Welt qua Annahme vollkommen irrelevant für den Marktwert riskanter Titel. Tatsächlich werden auf Kapitalmärkten allerdings Ansprüche auf das Ergebnis unternehmerischer Entscheidungen gehandelt, die von den Anteilseignern an die Manager delegiert werden. Die Delegation ist eine notwendige Voraussetzung dafür, vorhandene Ressourcen besser nutzen und Risiken besser einzugrenzen zu können. Die effizientere Nutzung vorhandener Ressourcen wird dadurch möglich, dass man weder unbedingt wohlhabend sein muss, um unternehmerische Fähigkeiten zur Geltung zu bringen, noch unbedingt Talent und Motivation braucht, um nicht sofort konsumierte finanzielle Ressourcen produktiv arbeiten zu lassen. Risiken lassen sich durch Diversifikation eingrenzen, die ohne eine Delegation von Verfügungsrechten ebenfalls undenkbar ist, weil ein Mensch alleine nicht mehrere Unternehmen führen kann. Letztlich ist die Risikoallokation also untrennbar mit der Allokation von Kontroll- und Einwirkungsrechten verbunden.
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(2009). Unternehmensfinanzierung und Corporate Governance. In: Investition und Finanzierung. BWL im Bachelor-Studiengang. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-78367-1_29
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