Zusammenfassung
Bereiche wie Medien, Handel, Bildung und Industrie sind nur einige Wirtschaftsbereiche, in denen die fortschreitende Digitalisierung die Art und Weise, wie Wertschöpfung betrieben wird, grundlegend verändert hat und weiter verändern wird. Einerseits stellt dies etablierte Unternehmen vor neue Herausforderungen, andererseits ergeben sich dadurch auch Chancen neue Geschäftsfelder zu erschließen. Andererseits erreichen kleinere Unternehmen durch die globale Vernetzung über das Internet einen wesentlich größeren Wirkungsbereich und haben auf Grund höherer Flexibilität oft Vorteile gegenüber etablierten Unternehmen. Neue Potenziale entstehen für Unternehmen auch durch Entwicklungen wie das Crowdsourcing, indem Tätigkeiten und Aufgaben flexibel an externe Menschen ausgelagert werden können. Junge Unternehmen mit kreativen Geschäftsideen und wenig Eigenkapital erhalten über Crowdfunding die Möglichkeit, sich am Markt zu etablieren. Der Open-Innovation-Ansatz zeigt weiterhin, wie Kunden mit geringem Aufwand in die Leistungserstellung einbezogen und Produkte sowie Dienstleistungen stärker individualisiert werden können. Gleichzeitig führt die steigende Bedeutung von Social Media zu einer stärkeren Vernetzung der Menschen und der Unternehmen sowohl untereinander als auch miteinander. Insbesondere im Enterprise 2.0 wird deutlich, wie Social Media für unternehmensinterne Zwecke verwendet werden und das Wissensmanagement verändern können. Dies verändert das Kommunikationsverhalten ebenso wie auch das Kaufverhalten, was aus Unternehmensperspektive von besonderer Relevanz ist. Produkte werden nicht mehr ausschließlich im Fachgeschäft gekauft, in denen der Kunde eine persönliche Beratung erhält. Stattdessen werden die Preise der Produkte im Internet verglichen, Kundenrezensionen gelesen und bei Bedarf online gekauft. Ein weiterer Trend ist „mobile“, wodurch sich Unternehmen die Möglichkeit bietet, mobile und ubiquitäre IT-Dienste anzubieten, die dem Kunden unterwegs neue Nutzungserlebnisse eröffnen.
Diese Entwicklungen erfordern ein Umdenken und strategische Neuausrichtungen von Unternehmen, weil bestehende Geschäftsprozesse diesen Anforderungen nicht gerecht werden und etablierte Geschäftsmodelle wie zum Beispiel das Verlagswesen verdrängt werden. Vor diesem Hintergrund werden die Anwendungsbereiche Electronic Business (E-Business ) (siehe ▶ Abschn. 7.1), Social Business (siehe ▶ Abschn. 7.2) sowie Mobile und Ubiquitous Business (siehe ▶ Abschn. 7.3) im Kontext des House of Digital Business diskutiert.
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Notes
- 1.
Der Nachfolger von FISCUS heißt KONSENS. Dieses soll deutschlandweit einheitlich verwendet werden.
- 2.
Dave Winer startete im Jahr 1997 einen der ersten Blogs namens Scripting News.
- 3.
Jorn Bager ist Herausgeber eines der ersten Blogs namens Robert Wisdom, das erstmalig mit dem Begriff Weblog bezeichnet wurde.
- 4.
Ward Cunningham ist ein Programmierer und gehört zu den Pionieren der Entwicklung neuer Methoden, wie z. B. der objektorientierten Programmierung oder Design Patterns.
- 5.
Tim Berners-Lee ist ein britischer Informatiker und Begründer des World Wide Web.
Weiterführende Literatur
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Leimeister, J. (2015). Anwendungsbereiche des House of Digital Business. In: Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-77847-9_7
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