Auszug
Das Strafgesetzbuch (StGB) unterscheidet die Körperverletzungsdelikte (17. Abschnitt des StGB — Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit) von den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (13. Abschnitt des StGB). Der strafrechtliche Schutz des Menschen beginnt erst mit der Geburt, d. h. mit dem Einsetzen der Presswehen (beim Kaiserschnitt mit dem Ansetzen des Skalpells), während die zivilrechtliche Rechtsfähigkeit des Menschen erst mit der Vollendung der Geburt beginnt (§ 1 BGB). Grundsätzlich ist damit nach Einsetzen der Presswehen ein Tötungsdelikt, also auch Mord (§ 211 StGB) und Totschlag (§§ 212, 213 StGB) möglich, davor gilt strafrechtlich der Schutz des ungeborenen Lebens gem. §§ 218 ff. StGB. Die Misshandlung einer Schwangeren mit der Folge einer Fehlgeburt ist somit strafrechtlich ein Körperverletzungsdelikt und ein strafbarer Schwangerschaftsabbruch, aber kein Tötungdelikt zum Nachteil des Embryos bzw. Feten.
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▸ Kap. 20.
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(2008). Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch im Strafgesetzbuch. In: Kindesmisshandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-77446-4_19
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