Zusammenfassung
Das dritte Kapitel behandelt das Prinzip des „Früh Strukturierens“, welches den zweiten Leitsatz des Lean Innovation-Ansatzes darstellt und dem Setzen von Leitplanken für eine wertorientierte Produktgestaltung dient. Es ermöglicht somit die Umsetzung der zuvor definierten Innovationsstrategie. Durch ein effektives Frontloading bereits vor der eigentlichen Produktentwicklung soll die Verursachung von Verschwendung im Entwicklungsprojekt und in den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen bereits in der frühen Phase auf ein Minimum reduziert werden. Die Grundlage für eine wertorientierte Produktentwicklung bildet die Produktarchitekturgestaltung. Die Produktarchitektur definiert die grundlegende Struktur der Produkte sowie die Anknüpfpunkte für die verschiedenen Produktreihen und verhindert somit eine ausufernde Komplexität in variantenreichen Produktprogrammen. Auf der definierten Produktarchitektur baut die Sortimentsgestaltung auf, in der die notwendige Produktvielfalt anhand einer Bewertung in Abhängigkeit von Komplexitätskosten und Nutzen ermittelt wird. Für die resultierenden Produktvarianten muss eine kostengünstige Entwicklung unter Berücksichtigung von vorhandenen Ressourcen erfolgen. Unter dem Prinzip der Lösungsraum-Steuerung wird demnach die systematische Eingrenzung von alternativen Lösungsansätzen und -konzepten über der Entwicklungszeit verstanden.
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Notes
- 1.
Im Jahr 2001 entstand durch den Zusammenschluss von SmithKline Beecham und Glaxo Wellcome der pharmazeutische Konzern GlaxoSmithKline. Das Fallbeispiel bezieht sich auf den Entwicklungsprozess bei SmithKline Beecham kurz vor dem Zusammenschluss.
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Schuh, G. (2013). Früh Strukturieren. In: Lean Innovation. VDI-Buch. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-76915-6_3
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