Auszug
In den letzten 20 Jahren sind mehr als ein Dutzend Medizin-Nobelpreise für Genetik, genetische Molekularbiologie oder Gentechnologie verliehen worden. Dies belegt die enorme Bedeutung dieser Forschungsrichtung für Biologie und Medizin. Die Gentechnik in Kombination mit der Bioinformatik ist heute einer der wirkungsvollsten Ansätze zur Erarbeitung von Grundlagenwissen. Die damit verbundene Aufklärung der Grundstrukturen des Lebens hat einen außerordentlichen Wissenszuwachs gebracht, andererseits aber auch dazu geführt, dass entweder übersteigerte Hoffnungen an diese Entwicklung geknüpft werden oder dass man die neuen Möglichkeiten nicht einzuschätzen weiß und sie als Bedrohung empfindet. Dem ist entgegenzuhalten, dass das durch die Genetik verfügbare Wissen den Menschen zwar andere, aber keine prinzipiell neuen ethischen Herausforderungen bringt. Patienten mit genetischen oder anderen Entwicklungsstörungen sind keine „Launen der Natur“, sondern Menschen, welche die gleiche Zuwendung benötigen wie solche mit Tumoren oder anderen chronischen Krankheiten. Trotz möglicher Schwierigkeiten in Diagnostik, Verlaufseinschätzung und oft fehlender therapeutischer Beeinflussung sollten Zuwendung und Mitgefühl für die menschlichen Bedürfnisse der Patienten und ihrer Familien selbstverständlich und Grundlage unseres Handelns sein.
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Zabel, B. (2007). Aufgaben der medizinischen Genetik. In: Lentze, M.J., Schulte, F.J., Schaub, J., Spranger, J. (eds) Pädiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-76460-1_27
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