Auszug
Heimwerker Hans (H) kauft im Baumarkt des B 50 Quadratmeter glasierte Bodenfliesen für 1000 €. H verlegt sie in der Küche seines Wohnhauses. Kurz nach dem Einbau platzen Teile der Oberfläche der Fliesen ab. Es stellt sich heraus, dass die Abplatzungen beim Herunterfallen von Gegenständen entstehen, weil die Fliesen Hohlstellen durch Fehlpressungen aufweisen und deshalb nicht fest genug sind. Diesen Fehler hätten die Angestellten des Baumarktes erkennen müssen.
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Literatur
So Jacobs in Dauner-Lieb/Konzen/ K. Schmidt (Hrsg.), Das neue Schuldrecht in der Praxis, S. 374.
Entwurfsbegr. zum SMG, BT-Drucks. 14/6040, S. 231; OLG München NJW 2006, 449 f; OLG Köln NJW-RR 2006, 677 [unter II 2 c]; Lorenz ZGS 2004, 408; Bamberger/Roth/Faust § 439 Rdn. 13; MünchKomm/Westermann § 439 Rdn. 7; Reinikke/Tiedtke Rdn. 416; Staudinger/Matusche-Beckmann (2004) § 439 Rdn. 9; a.A. OLG München NJW 2007, 3214; Muthorst ZGS 2007, 370 (Erfüllungsort des ursprünglichen Leistungsanspruchs).
BGHZ 87, 104, 109 (zur Rücknahmepflicht des Verkäufers im Falle der Wandelung, die dem heutigen Rücktritt vom Kaufvertrag entspricht); Bamberger/Roth/Faust § 437 Rdn. 45 u. § 439 Rdn. 32; Palandt/Weidenkaff § 439 Rdn. 25 a.E.; Staudinger/Matusche-Beckmann (2004) § 439 Rdn. 54 f; s. a AnwK/Büdenbender § 439 Rdn. 27 m.w.N.; anders Staudinger/Kaiser (2004) § 346 Rdn. 90 ff.
BGHZ 87, 104, 110.
Für diese Lösung Staudinger/Kaiser (2004) § 346 Rdn. 94; Oetker/Maultzsch, § 2 Rdn. 189; Wieling/Finkenauer Fälle zum Besonderen Schuldrecht, S. 24 f.
So_auch OLG Köln NJW-RR 2006, 677; Lorenz ZGS 2004, 408, 410 f; Münch-Komm/Westermann § 439 Rdn. 13; Bamberger/Roth/Faust § 439 Rdn. 32; a.A. Thürmann NJW 2006, 3457, 3460 f. Das gegenteilige Ergebnis ist insbes. im Hinblick darauf gut vertretbar, dass im Folgenden ein Anspruch des H gegen B auf die Verlegung neuer Fliesen aus dem Nacherfüllungsanspruch abgelehnt wird.
Vgl. Bamberger/Roth/Faust § 439 Rdn. 18.
Vgl. OLG Köln NJW-RR 2006, 677; Jauernig/C. Berger § 439 Rdn. 20; Münch-Komm/Westermann § 439 Rdn. 13 a.E.; Reinicke/Tiedtke Rdn. 439 ff; Staudinger/Matusche-Beckmann (2004) § 439 Rdn. 21; Tiedtke/Schmitt DB 2005, 1555, 1560 f.
Der Einbau ist vom Verkäufer im Wege der Nacherfüllung nur geschuldet, wenn die Mangelbehebung durch Reparatur erfolgt und dazu der Aus-und Wiedereinbau der Sache erforderlich ist. Beispiel: Der in die Küche eingebaute Kühlschrank ist mangelhaft und muss repariert werden. Ist für die Reparatur der Aus-und Wiedereinbau erforderlich, so ist dies Teil der Nacherfüllungspflicht. Vgl. Lorenz ZGS 2004, 408, 409.
Zur Frage, ob § 439 Abs. 2 BGB überhaupt Anspruchsgrundlage sein kann, ausf. Hellwege AcP 206 (2006), 136 ff (verneinend).
Oetker/ Maultzsch § 2 Rdn. 224; Staudinger/Matusche-Beckmann (2004) § 439 Rdn. 32.
Daher qualifizieren Hellwege AcP 206 (2006), 136 ff und Bamberger/Roth/Faust § 439 Rdn. 25 die Norm als bloße Kostenzuordnungsvorschrift.
So auch OLG Köln NJW-RR 2006, 677; Lorenz ZGS 2004, 408, 409; a.A. OLG Karlsruhe ZGS 2004, 432, 433.
Lorenz ZGS 2004, 408, 409. Unklar insofern OLG Köln NJW-RR 2006, 677, das unter II 2 b am Anfang Ansprüche aus §§ 280, 281 sowie § 284 BGB prüft, am Ende jedoch unter Bezugnahme auf Lorenz darauf hinweist, dass als Anspruchsgrundlage „auch § 280 BGB in Betracht kommt“.
Vgl. OLG Köln NJW-RR 2006, 677; Gröschler NJW 2005, 1601; Lorenz ZGS 2004, 408, 410; ders. NJW 2007, 1, 2; MünchKomm/Westermann § 437 Rdn. 28; Staudinger/Beckmann (2004) § 433 Rdn. 105. Zur Verpflichtung des Importeurs, aus China importierte technische Arbeitsmittel dahingehend zu untersuchen, ob sie den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen, BGH NJW 2006, 1589.
Vgl. nur OLG Frankfurt, Urt. v. 1.3.2006 — 1 U 159/05, OLGR Frankfurt 2006, 756.
Vgl. Lorenz/Riehm Lehrbuch zum neuen Schuldrecht, Rdn. 538.
BGHZ 143, 41, 48 ff; Palandt/Heinrichs § 281 Rdn. 23 f; krit. zur Weitergeltung der Rentabilitätsvermutung nach neuem Schuldrecht MünchKomm/Emmerich Vor § 281 Rdn. 39. Beispiel: Ein Händler mietet eine Halle für eine Sonderverkaufsveranstaltung. Um auf diese Veranstaltung aufmerksam zu machen, lässt er an die nahe gelegenen Haushalte Werbesendungen verteilen. Nun stellt der Vermieter die Halle schuldhaft nicht zur Verfügung. Nach der Rentabilitätsvermutung gelten die nutzlos gewordenen Aufwendungen als Mindestschaden des Händlers, da davon auszugehen ist, dass er bei Durchführung der Veranstaltung zumindest Erträge in Höhe dieser Aufwendungen erwirtschaftet hätte. Danach waren derartige Aufwendungen bereits nach altem Schuldrecht als Schadensersatz wegen Nichterfüllung (statt der Leistung) ersatzfähig. — § 284 BGB n.F. gilt sowohl für Aufwendungen, die für ideelle oder konsumptive Zwecke getätigt wurden, als auch Aufwendungen, die für kommerzielle Zwecke getätigt wurden (BGHZ 163, 381, 386), so dass die mit der Rentabilitätsvermutung einhergehenden komplizierten schadensersatzrechtlichen Erwägungen im Regelfall nicht mehr erforderlich sind.
Durch den Rücktritt ist der Käufer in Bezug auf die Kaufsache so zu stellen, wie er stünde, wenn er sich auf den Vertrag nicht eingelassen hätte, BGHZ 87, 104, 109 f; str.; a.A. etwa Staudinger/Kaiser (2004) § 346 Rdn. 94.
Zwar kann der Anspruch aus § 284 BGB grundsätzlich mit dem Anspruch auf Schadensersatz neben der Leistung kumuliert werden (Kleine/Scholl NJW 2006, 3462, 3466). Das gilt aber ausnahmsweise dann nicht, wenn dadurch dasselbe Interesse des Käufers doppelt befriedigt würde (Gsell NJW 2006, 125, 126), was hier der Fall wäre.
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(2008). Fall 8. In: Die Schuldrechtsklausur. Tutorium Jura. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-75918-8_8
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