Auszug
Ludwig Tieck war fünfmal in Heidelberg, 1803, 1806, 1810 1817 und 1825, das dritte Mal nur kurz auf der Rückreise 1810 aus Baden-Baden.1 Er kannte alle führenden Figuren, denen wir im weiteren Kontext dieses Symposions begegnet sind, obwohl er sie nicht alle in Heidelberg selbst kennenlernte, Arnim und Görres beispielsweise. Ich beschränke mich weitgehend auf die Heidelberg-Besuche von 1803 und 1806, die, wie ich meine, unser Rahmenthema am ehesten erhellen. Sein Wirken in und um Heidelberg im Zeitraum ca. 1803–11 hat einen etwas unzusammenhängenden und unstrukturierten Charakter, denn dieser Zeitabschnitt umfasst Tiecks Wander- und Krisenjahre, und er entspricht der unsteten Existenz und dem nur sporadischen Schaffen, die dafür kennzeichnend sind. Ich möchte im folgenden trotzdem versuchen, dieser Wanderexistenz etwas Struktur zu geben, indem ich das Thema Tieck und Heidelberg unter drei Gesichtspunkten betrachte: Gelehrsamkeit und Geselligkeit, Wissenschaft (hier die vorzüglichen Ausführungen von Gisela Brinker-Gabler nur in wenigem ergänzend),2 und Universität und Beruf. Das sind allerdings eher lockere Sammelbegriffe für sehr verschiedene Problemkreise.
S. Creuzer an Görres 9. August 1810 und 10. November 1810. Görres 1854–74, Bd. 8 = 2. Abt. Gesammelte Briefe Bd. 2 Freundesbriefe, 115, 158.
Brinker-Gabler 1976, 168–177.
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Paulin, R. (2008). Die Rolle Ludwig Tiecks im Heidelberger Umfeld. In: Strack, F. (eds) 200 Jahre Heidelberger Romantik. Heidelberger Jahrbücher, vol 51. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-75234-9_3
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