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Haftung für Behandlungsfehler

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Book cover Medizinrecht
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Auszug

Auch wenn vom Arzt nicht stets Heilung oder Besserung erwartet werden kann, ist er zur Behandlung nach den Regeln der medizinischen Wissenschaft verpflichtet. Man spricht hier von Kunstregeln und, soweit von ihnen abgewichen wird, von Kunstfehlern. Dieser Begriff war lange Zeit Grundstein der ärztlichen Haftung. In der juristischen Literatur hat man bisweilen Kunstfehler mit Fahrlässigkeit gleichgesetzt1 oder ihn nur als Ausschnitt möglicher falscher Behandlungen verstanden.2 Die Rechtsprechung hat ihn jedoch schon seit geraumer Zeit von der Fahrlässigkeit unterschieden.3 Schreiber hat vorgeschlagen, den Begriff des Kunstfehlers überhaupt zu vermeiden; der BGH verwendet seit Jahrzehnten stattdessen das Wort Behandlungsfehler.4 Dabei erscheint der erste Wortteil als pars pro toto: Auch Mängel in der Diagnose, Prophylaxe und Nachsorge sind umfasst. Dabei ist generell unter Fehler die Nichterbringung des richtigen Verhaltens zu verstehen.

Staudinger/Nipperdey/Mohnen10/11, § 611 Vorbem. Rdnr. 188; v. Caemmerer, Karlsruher Forum 1961, 21.

Stark, Schweiz. ZfSozvers. 1968, 49.

RG HRR 31, Nr. 1748; BGHZ 8, 138, 140.

Siehe bereits Schreiber, Abschied vom Begriff des ärztlichen Kunstfehlers?, in: Der medizinische Sachverständige 1976, 71; Dunz, Zur Praxis der zivilrechtlichen Arzthaftung, 1974, 20 ff.

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(2008). Haftung für Behandlungsfehler. In: Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-72468-1_6

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