Auszug
Wir haben in Kapitel 2 gesehen, dass wir durch gezieltes Probieren die Zahl √2 beliebig genau durch rationale Zahlen annähern können. Ein effizientes Verfahren hat der griechische Mathematiker Heron im 1. Jh. n. Chr. angegeben: Man beginnt mit einem Näherungswert a1, etwa a1 = 2, und wählt einen zweiten Wert b1 = 2/a1 = 1, sodass das Rechteck mit den Seiten a1 und b1 die Fläche a1b1 = 2 hat. Hätten wir den richtigen Wert (nämlich √2) gewählt, so hätten wir ein Quadrat erhalten. So ist aber die eine Seite zu lang und die andere zu kurz. Einen besseren Näherungswert erhalten wir, indem wir den Mittelwert \( a_2 = \tfrac{{a_1 + b_1 }} {2} = \tfrac{1} {2}\left( {a_1 + \tfrac{2} {{a_1 }}} \right) = 1.5 \) wählen. Der nächste Näherungswert wird in gleicher Weise aus dem zweiten Näherungswert berechnet: \( a_3 = \tfrac{1} {2}\left( {a_2 + \tfrac{2} {{a_2 }}} \right) = 1.416666... \) In diesem Sinn geht es weiter:
Man erhält eine Folge a1, a2, a3, a4, a5, . . . von Näherungswerten. Es kann gezeigt werden, dass dadurch √2 in jeder gewünschten Genauigkeit angenähert werden kann.
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(2007). Folgen und Reihen. In: Mathematik für Informatiker. eXamen.press. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-70825-4_6
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