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Der Reproduktionsmediziner im Spannungsfeld zwischen ethischer Verantwortung und medizinischer Notwendigkeit

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Das Deutsche IVF-Register 1996–2006
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Auszug

Verantwortung ist im 20. Jahrhundert zum Schlüsselbegriff der Ethik aufgestiegen. Inzwischen ist er nicht nur für die politische, sondern auch für die medizinische Ethik zentral. Zum Leitmotiv der Ethik wurde er durch den aufrüttelnden Vortrag »Politik als Beruf«, den der Sozialwissenschaftler Max Weber im Jahr 1919 in München angesichts der politischen Krisensituation nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gehalten hatte. Max Weber lag daran, dass die Politik sich der Aufgabe stellt, bei konkreten Entscheidungen zwischen den angestrebten positiven Handlungsresultaten einerseits, negativen Folgen sowie unbeabsichtigten Nebenwirkungen andererseits sachgerecht abzuwägen. Auf diese Weise definierte er Verantwortungsethik als rationales, pragmatisches Handlungsfolgenkalkül [1]. Wenige Jahre später rückte der protestantische Kulturphilosoph Albert Schweitzer den Verantwortungsbegriff in den Mittelpunkt — freilich mit einem anderen Akzent.

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Kreß, H., Küpker, W. (2007). Der Reproduktionsmediziner im Spannungsfeld zwischen ethischer Verantwortung und medizinischer Notwendigkeit. In: Das Deutsche IVF-Register 1996–2006. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-49928-2_20

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