Zusammenfassung
Nach dem Scheitern der Frankfurter Reichsverfassungsbestrebungen war die Reichsidee indes noch nicht aufgegeben. Insbesondere in Preußen hielt man an der Idee der Einigung Deutschlands fest. Beeinflusst von seinem Ratgeber General Josef von Radowitz (RN 1682), griff der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Plan Heinrich von Gagerns zur Schaffung eines aus einem kleindeutschen Bundesstaat und einer späteren losen Kooperation desselben mit Gesamtösterreich bestehenden Doppelbundes (RN 1725) auf. Diesmal jedoch in Gestalt eines Fürstenbündnisses. Zur Realisierung des Planes trafen sich auf die Einladung Preußens am 17. Mai 1849 die Vertreter Österreichs sowie der vier Königreiche Preußen, Bayern, Sachsen und Hannover zu Verhandlungen in Berlin. Grundlage bildete ein die Eckpunkte einer künftigen gesamtdeutschen Verfassungsordnung beschreibender Vorschlag Preußens vom 9. Mai 1849. Dieser beinhaltete im Kern einen von Preußen geführten deutschen Bundesstaat („engerer Bund”), der in einem „unlöslichen“ Staatenbund mit Österreich zu einer „deutschen Union“ vereint („weiterer Bund“) sein sollte. Erwartungsgemäß lehnte das nur an der ersten Sitzung von insgesamt neun Sitzungen teilnehmende Österreich das preußisch initiierte Vorhaben ab. Auch das bis zum Abschluss der Verhandlungen vertretene Bayern verweigerte sich dem Projekt. Doch gelang es Berlin am 26. Mai 1849 immerhin, zusammen mit Hannover und Sachsen ein „Dreikönigsbündnis“ zu schließen.
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(2008). Postrevolutionäre Reichsverfassungsbestrebungen. In: Deutsche Verfassungsgeschichte. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-48707-4_29
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