Zusammenfassung
„Unübersehbar“ pflegt man nach einem inzwischen traditionsreichen Topos die Literatur zu nennen, die zu beliebigen, auch sehr speziellen wissenschaftlichen Themen bibliographisch gespeichert ist und in der Beschäftigung mit diesen Themen abzurufen wäre. Beim großen Thema „Zeit“ machen einem selbst kleinere Bibliographien1 alsbald evident, daß solche Aufarbeitung unmöglich wäre. Es erübrigt sich, das zu demonstrieren, indem man die Kürze durchschnittlicher Lebensarbeitszeit eines Wissenschaftlers mit dem Zeitaufwand vergliche, der auch bei trainings-gesteigerter Lesegeschwindigkeit fällig würde, wenn man Fachbibliographien normativ als Lektüresoll mißverstünde.
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Literatur
Eine umfassende Bibliographie zeittheoretischer Literatur findet sich bei J. T. FRASER, N. LAWRENCE, D. PARK (Ed.): The Study of Time IV. A Report on the Literature of Time, 1900–1980. New York, Heidelberg, Berlin 1981, S. 243–269.
Martin HEIDEGGER: Sein und Zeit. Erste Hälfte. Sonderdruck aus: Jahrbuch fin-Philosophie und phänomenologische Forschung, Band VII, hrsg. von E. HUSSERL, Freiburg i. Br., Halle a. d. S. 1927.
Hans-Martin SASS: Martin Heidegger: Bibliography and Glossary. Published by Philosophy Documentation Center. Bowling Green (Ohio ) 1982.
Nach einem Ausdruck von Helmut SCHELSKY: Einsamkeit und Freiheit. Idee und Gestalt der deutschen Universität und ihrer Reformen. Reinbek bei Hamburg 1963, 5. 282.
Alle wichtigen methodischen und organisatorischen Aspekte sogenannter interdisziplinärer Forschung werden behandelt bei Jürgen KOCKA (Hrsg.): Interdisziplinarität. Praxis - Herausforderung - Ideologie. Frankfurt a. M. 1987. - Dieser Band sammelt, interdisziplinär, die Beiträge zu einem Symposion über,,Ideologie und Praxis der Interdisziplinarität. Schelskys Konzept und was daraus wurde.“, aus Anlaß des zwanzigjährigen Bestehens des auf eine Gründungsinitiative Helmut Schelskys zurückgehenden Zentrums für interdisziplinäre Forschung an der Universität Bielefeld.
Einige wenige Zeit-Aufsätze oder Zeit-Vorträge sammelnde Bände seien exemplarisch zitiert: Rudolf MEYER (Hrsg.): Das Zeitproblem im 20. Jahrhundert. Ringvorlesung Universität Zürich. Bern und München 1964.- Zeit und Zeitlosigkeit. Eranos-Tagung. Frankfurt a. M. 1981. - Manfred HORVART (Hrsg.): Das Phänomen Zeit. Symposion der Technischen Universität Wien. Wien 1984. - Harald PETRI (Hrsg.): Geht uns die Zeit verloren? Beiträge zum Zeitbewußtsein. Tagung der Studiengesellschaft für praktische Psychologie. Bochum 1985. - Rainer ZOLL (Hrsg.): Zerstörung und Wiederaneignung von Zeit. Frankfurt a. M. 1988.
Das gilt für den Band Gottfried HEINEMANN (Hrsg.): Zeitbegriffe. Ergebnisse des interdisziplinären Symposiums „Zeitbegriff der Naturwissenschaften, Zeiterfahrung und Zeitbewußtsein“ (Kassel 1983). Freiburg/München 1986.
Cf. die einschlägig bemühten Aufsätze von Edgar LÖSCHER: Zusammenfassende Bemerkungen zur physikalischen Zeitdefinition, sowie von Ernst PöPPEL: Erlebte Zeit und die Zeit überhaupt: Ein Versuch der Integration, in: Anton PEISL und Armin MOHLER (Hrsg.): Die Zeit. München, Wien 1983, S. 365–368 sowie S. 369382.
Nach dem sehr populär gewordenen und immer wieder zitierten Titel von C. P. SNOW: Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz. Stuttgart 1967. — Zuerst 1959 als „Rede-Lecture“ in Cambridge vorgetragen.
So zum Beispiel Friedrich FÜRSTENBERG, Ingo MöRTH (Hrsg.): Zeit als Strukturelement von Lebenswelt und Gesellschaft. Linz 1986, oder, primär naturwissenschaftsorientiert, George J. WHITROW: The Natural Philosophy of Time. Oxford 21984.
Cf. exemplarisch Ernst Wolfgang ORTH (Hrsg.): Studien zum Zeitproblem in der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Freiburg/München 1982.
Stephen W. HAWKING: Eine kurze Geschichte der Zeit. Die Suche nach der Urkraft des Universums. Mit einer Einleitung von Carl SAGAN. Deutsch von Hainer KOBER, unter fachlicher Beratung von Dr. Bernd SCHMIDT. Reinbek b. Hamburg 1988. — Das englische Original erschien unter dem Titel „A Brief History of Time: From the Big Bang to Black Holes“ kurz zuvor in demselben Jahr.
Hans BLUMENBERG: Lebenszeit und Weltzeit. Frankfurt a. M. 1986.
Jean PIAGET: Die Bildung des Zeitbegriffs beim Kinde. Frankfurt a. M. 1974. (Erste deutsche Übersetzung der französischen Originalausgabe 1955 ).
Hermann LOBBE: Die Einheit von Naturgeschichte und Kulturgeschichte. Bemerkungen zum Geschichtsbegriff. Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz. Abhandlungen der Geistes-und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1981. Nr. 10. Wiesbaden 1981.
Klaus HIERHOLzER, Heinz-Günter WITTMANN (Hrsg.): Phasensprünge und Stetigkeit in der natürlichen und kulturellen Welt. Wissenschaftskonferenz in Berlin 8.-10. Oktober 1987. Reichstagsgebäude. Stuttgart 1988.
The Voices of Time. A Cooperative Survey of Man’s Views of Time as Expressed by Sciences and by the Humanities.Second Edition. Edited with a New Introduction by J. T. FRASER. Amhurst 1981.
Rudolf WENDORFF: Zeit und Kultur-Geschichte des Zeitbewußtseins in Europa. Wiesbaden 21980.
Cf. den Rückbezug auf das 10. Buch der Confessionen des Augustin gleich zu Beginn des Aufsatzes von Hans-Georg Gadamer: Über leere und erfüllte Zeit. In: Die Frage Martin Heideggers. Beiträge zu einem Kolloquium mit Heidegger aus Anlaß seines 80. Geburtstages von Jean BEAOFRET, Hans-Georg GADAMER, Karl LÖWITH, Karl-Heinz VOLKMANN-SCHLUCK. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Jahrgang 1969. 4. Abhandlung. Vorgelegt von Hans-Georg GADAMER. Heidelberg 1969, S. 17–35, S. 17.
Geschichtsbegriff und Geschichtsinteresse. Analytik und Pragmatik der Historie. Basel/Stuttgart 1977.
Details aus Geschichte und Gegenwart moderner historischer Kultur habe ich — von der Musealisierung bis zu den Erscheinungsformen eines neuen politischen Historismus im aktuellen europäischen Regionalismus — in etlichen Kapiteln meines Buches „Die Aufdringlichkeit der Geschichte. Herausforderungen der Moderne vom Historismus bis zum Nationalsozialismus“ beschrieben (Graz, Wien, Köln 1989 ).
Zeit-Verhältnisse. Zur Kulturphilosophie des Fortschritts. Graz, Wien, Köln 1983. — Die Hauptthesen dieses Groß-Essays sind unter dem genaueren Untertitel „Über die veränderte Gegenwart von Zukunft und Vergangenheit“ noch einmal, ums Zehnfache komprimiert, in einem Klein-Essay zusammengefaßt worden: „Zeit-Verhältnisse. Über die veränderte Gegenwart von Zukunft und Vergangenheit.” In: Zeit-Verhältnisse. München 1984, S. 27–36, der seinerseits immer wieder einmal nachgedruckt worden ist.
Diesem Thema ist dann, ausführlicher, auch mein Buch „Der Lebenssinn der Industriegesellschaft. Die moralische Verfassung der technisch-industriellen Zivilisation“ gewidmet. Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokyo, Hong Kong 1990.
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Lübbe, H. (2003). Vorbemerkung zur Lage der zeittheoretischen Literatur. In: Im Zug der Zeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-38360-4_2
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