Auszug
a) Die gesamte Rechtsordnung hat das eine Ziel, die Würde des Menschen zu schützen und ihm die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit zu garantieren. Menschliche Selbstverwirklichung ist nicht möglich ohne einen Lebensraum und ohne Dinge, über welche der Mensch frei bestimmen kann: Eigentum ist nichts anderes als die menschliche Freiheit bezogen auf eine Sache. Eigentumsschutz ist Persönlichkeitsschutz1. Das Grundgesetz garantiert die Freiheit seiner Bürger und schützt daher ihre Persönlichkeit und ihr Eigentum sowie auch das Privateigentum als Institution, Art. 14 I 1. Dabei verwendet es den Ausdruck „Eigentum“ in einer untechnischen Weise, indem es darunter nicht nur das Eigentum im Sinne des Zivilrechts versteht, sondern alle vermögenswerten Rechte2.
Vgl. etwa BVerfG 24, 389; 31, 239; BGH 6, 276; Larenz AT (7. Aufl. 1989) § 2 II d.
Z.B. auch den Anspruch des Mieters auf Überlassung einer Wohnung, BVerfG NJW 1993, 2035 ff. Zur Gefahr, das „Eigentum“ des Verfassungsrechts mit dem zivilrechtlichen Eigentum zu verwechseln, vgl. Roellecke, Mietwohnbesitz als Eigentum, JZ 1995, 74 ff.
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Literatur
Vgl. RG 129, 149; BGH 6, 280; auch BGH 37, 46.
BVerwG 5, 145; 36, 251.
BVerfG 58, 300 ff.; dazu Pieroth-Schlink Rn. 922 ff.; H. P. Westermann Rn. 50 ff.; Wilhelm, Zum Enteignungsbegriff des Bundesverfassungsgerichts, JZ 2000, 905 ff.
Vgl. Maurer § 26 Rn. 29; Baur-Stürner § 13 Rn. 22, 25.
Vgl. Baur-Stürner § 13 Rn. 25.
Vgl. dazu Maurer § 26 Rn. 28 ff.; Papier, JuS 1989, 633 ff.
Er kann sich dabei auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgericht berufen, die einen Tag vor dem „Naßauskiesungsbeschluß“ ergangen ist, BVerfG 58, 137 ff. Darin wird die Ansicht vertreten, eine unverhältnismäßige Inhaltsbestimmung des Eigentums könne durch die Zuerkennung eines Geldausgleichs rechtmäßig werden. Dieser Geldausgleich ist im Ergebnis nichts anderes als der frühere Anspruch wegen enteignenden und enteignungsgleichen Eingriffs.
BGH 90, 29 ff.; 91, 26 ff.; BGH NJW 1988, 478; vgl. auch Papier, JuS 1989, 635 f. §§ 74, 75 Einl. ALR lauten wie folgt: § 74: Einzelne Rechte und Vortheile der Mitglieder des Staates müssen den Rechten und Pflichten zur Beförderung des gemeinschaftlichen Wohls, wenn zwischen beyden ein wirklicher Widerspruch eintritt, nachstehn. § 75. Dagegen ist der Staat denjenigen, welcher seine besonderen Rechte und Vortheile dem Wohle des gemeinen Wesens aufzuopfern genöthigt wird, zu entschädigen gehalten.
Maurer § 26 Rn. 71.
Vgl. Maurer a.a.O.; Baur-Stürner § 13 Rn. 22.
BGH 59, 258; 67, 192.
BGH 6, 293; BVerfG 24, 421.
Vgl. etwa Hager, Johannes, Verkehrsschutz durch redlichen Erwerb, 1990; Peters, Frank, Der Entzug des Eigentums an beweglichen Sachen durch gutgläubigen Erwerb, 1991; Finkenauer, Thomas, Eigentum und Zeitablauf — das dominium sine re im Grundstücksrecht, 2000, 121 ff. mit weiterer Literatur.
Vgl. MünchenerK-Quack § 932 Rn. 2.
Vgl. etwa ALR I 8 § 1; ABGB § 354.
BGH 6, 110.
Vgl. etwa Baur-Stürner § 25 Rn. 8; Schwab-Prütting Rn. 313; RG 113, 301; BGH 6, 105.
Etwa MünchenerK-Säcker § 904 Rn. 16 ff.; Erman-Lorenz § 904 Rn. 8; Westermann-Westermann § 28 II 2 c.
Vgl. im einzelnen Weber-Grellet, AcP 182 (1982), 324 ff.
RG 146, 363 ff.
Vgl. Palandt-Bassenge § 1011 Rn. 2.
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(2007). Eigentum: Begriff, Inhalt, Arten. In: Sachenrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-37404-6_8
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