Zusammenfassung
Das folgende Kapitel rekonstruiert – aufbauend auf dem vorangegangenen Metadiskurs über die soziopolitischen Rahmenbedingungen von Wandel – das Bild des Menschen als politisch befähigtem Akteur, insofern dieser im Diskurs über gesellschaftliche Transformationsermöglichungen selbst als Träger dieses Wandels entworfen wird. Dieser politisch befähigte Mensch erscheint dabei als Träger von Rechten – ohne dass jedoch damit gleich eine dezidierte Rechtsstaatskonzeption mit entwickelt würde – und unterscheidet sich dadurch fundamental vom bolschewistischen Entwurf. Denn dieser betrachtet den Menschen wiederum als integralen Bestandteil seiner Klasse, also als Verfügungsmasse (Elias Canetti). Dieser Zugriff erweist sich als hochgradig ambivalent, da der Mensch so einerseits als Angehöriger einer Elite gilt, die einen als historisch notwendig postulierten Wandel tatsächlich zu gestalten vermag, der andererseits jedoch gleichzeitig Subjekt jener Elite und damit dem Vollzug von Wandel ausgeliefert ist. Dieses schizophrene Bild des Menschen als Gestalter und Subjekt des politisch Notwendigen wird vom demokratischen Sozialismus eindeutig und nachhaltig zugunsten eines emanzipierten, also primär gestaltend tätigen Individuums verworfen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Lemke, M. (2012). Der Mensch im Wandel. In: Wandel durch Demokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94347-3_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94347-3_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18524-8
Online ISBN: 978-3-531-94347-3
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)