Zusammenfassung
Bereits die frühe politische Sozialisationsforschung zeigte, dass Kinder in politischer Hinsicht nicht als „unbeschriebene Blätter“ zu betrachten sind. Sie nehmen schon in jungen Jahren ihre politische Umwelt wahr und verfügen auch über affektive Bindungen zum politischen System. Im Forschungsinteresse aktueller Studien stehen aufgrund von methodischer und theoretischer Kritik an den frühen Sozialisationsstudien allerdings Jugendliche. Sie gelten in vielerlei Hinsicht als „Seismographen“ für Veränderungen in der politischen Kultur (Quenzel 2006: 4). Schulleistungsstudien berücksichtigen hingegen, entgegengesetzt des eigenen Erklärungsanspruchs, selbst bei Jugendlichen von Einzelfällen abgesehen, politisches Wissen nicht. Diese Forschungspraxis ist vor dem Hintergrund der demokratietheoretischen Relevanz politischen Wissens, dem Selbstverständnis des Bildungsauftrags vieler Grundschulen und deren Bildungsplan nicht nachvollziehbar. Der Forschungsfokus auf Jugendliche ermöglicht zudem keine klare Abgrenzung von familiären und außerfamiliären Einflüssen, da mehrere Sozialisationseinflüsse gleichzeitig wirken. Eine empirische Untermauerung politischer Lernprozesse von jungen Kindern fehlt daher bis heute.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Vollmar, M. (2012). Fazit. In: König, Bürgermeister, Bundeskanzler?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94334-3_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94334-3_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18376-3
Online ISBN: 978-3-531-94334-3
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)