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Zusammenfassung

Bis heute wird die Frage diskutiert, ob in der Therapie mit Kindern diese allein oder unter begleitender Mitberatung der Eltern zu behandeln seien, oder ob die Eltern allein oder die Familie als Ganzes in Therapie kommen. Und obwohl heute State-of-the Art ist, dass Therapie mit Kindern familien- und kontextorientiert sein muss, sieht die alltägliche klinische Praxis anders aus, wie Schmitt und Weckermann (2009) kritisch aufzeigen. Sie beschreiben zwei hauptsächliche Richtungen der Kindertherapie: Die Familientherapie mit Fokus auf die Familie und die tiefenpsychologischen Schulen mit Fokus auf den individuellen inneren Konflikt und Unterstützung und Förderung der Entwicklung des Kindes. Tiefenpsychologisch orientierte TherapeutInnen neigen, so ihre Kritik, auch heute noch dazu, Eltern nur unsystematisch mitzuberaten, während auf Seiten der Familientherapie die Gefahr bestehe, Kinder auszuschließen. Vossler (2000) moniert, dass in Deutschland das Kind ins familientherapeutische Abseits geraten ist. Entweder würden Kinder ausgeschlossen oder, wenn sie in der Beratung anwesend sind, nicht kindgerecht einbezogen. Sogar in den Erziehungsberatungsstellen, wo man sich theoretisch um eine Kombination individueller und systemischer Perspektiven bemühe, arbeite man erwachsenenorientiert und reduziere die Kinder oft auf die passive Rolle eines diagnostischen Hilfsmittels. Und Lenz (2000, 2001) ergänzt, wenn man Kinder befrage, bemängeln sie ihre Abseitsposition in Familiengesprächen. Wenn die Erwachsenen die Themen, die Umgangsweisen und das Sprechen dominieren, wenn sich die Beratung vorwiegend an Formen orientiert, die von Erwachsenen für Erwachsene entwickelt wurden, wenn man Kinder weitgehend auf die Rolle von Zuhörern oder Zuschauern reduziert, „muss man sich nicht wundern, wenn Kinder und Jugendliche die Freude verlieren“ (Bleckwedel 2008, S. 58).

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© 2013 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden

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Aichinger, A. (2013). Settingdesign. In: Einzel- und Familientherapie mit Kindern. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94318-3_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94318-3_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-17466-2

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