Zusammenfassung
Während der Herbsttagung der Psychotherapeutenkammer Berlin 2008 zum Thema „Soziale Arbeit und Psychotherapie“ fielen in der Abschlussdiskussion häufig Kommentare wie dieser: „Die unkomplizierten Fälle‘ werden von der Psychotherapie behandelt, die ,komplexen Fälle‘ landen in der Sozialen Arbeit.“ Dieses paradigmatisch herausgegriffene Praxisphänomen, das in der Begegnung zwischen ambulanter Psychotherapie und Sozialer Arbeit besonders deutlich zum Tragen kommt, steht diametral im Gegensatz zu zahlreichen Zuschreibungen. Psychotherapie als Domäne der Psychologie und Medizin ist demnach als kurativ, tiefgehend und strukturverändernd charakterisiert, Beratung als Arbeitsbereich Sozialer Arbeit dagegen als kurzfristig, situativ und präventiv (vgl. Schrödter 1997). Die erwartete Veränderung wird dabei für weniger tiefgreifend gehalten als in der Psychotherapie.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Blätter der Wohlfahrtspflege. Heft 1, 138. Jg. (1991), sowie Heft 9 und 10, 145. Jg. (1998).
Böhnisch, L. (22005): Lebensbewältigung. Ein sozialpolitisch inspiriertes Paradigma für die Soziale Arbeit. In: Thole, W. (Hrsg.) (2005): Grundriss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch. Wiesbaden, S. 199–213.
Crefeld, W. (2002): Klinische Sozialarbeit - nur des Kaisers neue Kleider? In: Dörr, M. (Hrsg.) (2002): Klinische Sozialarbeit, eine notwendige Kontroverse. Hohengehren, S. 23–39.
DBSH (1997): Professionell handeln auf ethischen Grundlagen. Berufsethische Prinzipien des DBSH. Essen.
Dorfman, R. A. (1996): Clinical Social Work. Definition, Practice, and Vision. New York.
Dörner, K./Plog, U. (1978): Irren ist menschlich oder Lehrbuch der Psychiatrie, Psychotherapie. Wunstorf.
Dörr, M. (Hrsg.) (2002): Klinische Sozialarbeit - eine notwendige Kontroverse. Hohengehren.
Dörr, M. (2005): Soziale Arbeit in der Psychiatrie. München.
Enders, W./Heekerens, H.-P. (1994): Licht am Horizont. Neues zu „Soziale Arbeit und Psychotherapie“. In: neue praxis, Heft 4, 24. Jg. (1994), S. 361–365.
Erath, P./Göppner, H.-J. (1996): Einige Thesen zur Begründung und Anlage einer Sozialarbeitswis-senschaft. In: Sozialmagazin, Heft 2, 21. Jg. (1996), S. 30–41.
Gahleitner, S. B. (2006): >ICD plus< und >Therapie plus< - Diagnostik und Intervention in der Klinischen Sozialarbeit. In: Klinische Sozialarbeit, Sonderausgabe, S. 12–22. (www.klinische-sozialarbeit.de/KlinSa_Sonderausgabe%20Tagung_05.pdf) Stand 11.04.2009.
Gahleitner, S. B./Borg-Laufs, M./Zurhorst, G. (2008): Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie nach der Bologna-Reform. Perspektiven der Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Heilpädagogik - sieben Thesen. In: Verhaltenstherapie mit Kindern & Jugendlichen, Heft 2, 4. Jg. (2008), S. 123–126.
Gahleitner, S. B./Hahn, G. (Hrsg.) (2008): Klinische Sozialarbeit. Zielgruppen und Arbeitsfelder. Bonn. (Beiträge zur psychosozialen Praxis und Forschung. 1.)
Galuske, M. (1998): Methoden der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. Weinheim.
Galuske, M./Müller, C. W (22005): Handlungsformen der Sozialen Arbeit - Geschichte und Entwicklung. In: Thole, W (Hrsg.) (2005): Grundriss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch. Wiesbaden, S. 485–508.
Geißler-Piltz, B. (Hrsg.) (2005): Psychosoziale Diagnosen und Behandlung in Arbeitsfeldern der Klinischen Sozialarbeit. Münster.
Geißler-Piltz, B./Mühlum, A./Pauls, H. (2005): Klinische Sozialarbeit. München.
Gildemeister, R./Robert, G. (2005): Sozialpädagogik und Therapie. In: Otto, H. U./Thiersch, H. (Hrsg.) (2005): Handbuch der Sozialarbeit/Sozialpädagogik. Neuwied, S. 1901–1909.
Goldstein, E. (1980): Knowledge base of clinical social work. In: Social Work, Heft 3, 25. Jg. (1980), S. 173–178.
Großmaß, R. (2004): Psychotherapie und Beratung. In: Nestmann, F./Engel, F./Sickendiek, U. (Hrsg.) (2004): Handbuch der Beratung. Bd. 1. Tübingen, S. 89–102.
Heekerens, H.-P. (1990): Soziale Arbeit und systemische Therapie. In: Soziale Arbeit, Heft 8, 39. Jg. (1990), S. 282–286.
Hey, G. (2000): Klinische Sozialarbeit. Zu den Aufgaben Sozialer Arbeit in Einrichtungen des Gesundheitswesens. In: Sting, S./Zurhorst, G. (Hrsg.) (2000): Gesundheit und Soziale Arbeit. Gesundheit und Gesundheitsförderung in den Praxisfeldern Sozialer Arbeit. Weinheim, S. 163–175.
Homfeldt, H. G./Sting, S. (2006): Soziale Arbeit und Gesundheit. Eine Einführung. München.
Hurreimann, K. (2009): Erfordert die neue Generation von Kindern und Jugendlichen neue Ansätze der Therapie? Vortrag auf dem Landespsychotherapeutentag in Berlin am 28.03.2009. (www.psychotherapeutenkammer-berlin.de) Stand 14.05.2009.
Johach, H. (1993): Soziale Therapie und Alltagspraxis. Ethische und methodische Aspekte einer Theorie der sozialen Berufe. Weinheim. (Edition soziale Arbeit.)
Kardorff, E. von (1985): Modellprogramm Psychiatrie. Psychiatrie auf Reformkurs? Bonn.
Keupp, H. (1987): Psychosoziale Praxis im gesellschaftlichen Umbruch. Bonn.
Keupp, H. (1991): Beratung und Therapie. Neue gesellschaftliche Anforderungen an die soziale Arbeit. Die Rede vom „Psychoboom“ greift zu kurz. In: Blätter der Wohlfahrtspflege, Heft 1, 138. Jg. (1991), S. 3–5.
Kling-Kirchner, C. (2000): Klinische Sozialarbeit und soziale Beratung. Spezialisierungen wie Suchtberatung, Supervision und Familientherapiekönnen in einem Fachgebiet „Klinische Sozialarbeit“ aufgehen. In: Blätter der Wohlfahrtspflege, Heft 5/6, 147. Jg. (2000), S. 107–109.
Klinische Sozialarbeit: Zeitschrift für psychosoziale Praxis und Forschung. 2005ff.
Klüsche, W. (1999): Zum Gehalt der für die Bestimmung des Gegenstandes Sozialer Arbeit verwendeten Begriffe. In: Klüsche, W. (Hrsg.) (1999): Ein Stück weitergedacht ... Beiträge zur Theorie und Wissenschaftsentwicklung der Sozialen Arbeit. Freiburg i.Br., S. 44–49.
Koppel, M. (2005): Soziale Arbeit muss im Gesundheitswesen strukturell verortet werden. Unverzichtbarer Baustein ganzheitlicher Therapie - neue Forschungsergebnisse bieten Chancen. In: Forum sozialarbeit + gesundheit, Heft 1, 2. Jg. (2005), S. 6–9.
Meinhold, M. (22005): Über Einzelfallhilfe und Case Management. In: Thole, W. (Hrsg.) (2005): Grundriss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch. Wiesbaden S. 509–521.
Milne, D. L. (1999): Social Therapy. A Guide to Social Support Interventions for Mental Health Practitioners. New York.
Mühlum, Albert (2001): Wie viel Spezialisierung braucht - und verträgt - die Soziale Arbeit? In: Forum Sozial, Heft 2, 6. Jg. (2001), S. 12–15.
Müller, C. W. (41995): Wie Helfen zum Beruf wurde. Eine Methodengeschichte der Sozialarbeit. Bd. 1. Weinheim.
Nestmann, F./Engel, F./Sickendiek, U. (2004): Beratung. Ein Selbstverständnis in Bewegung. In: Nestmann, F./Engel, F./Sickendiek, U. (Hrsg.) (2004): Das Handbuch der Beratung. Bd. 1. Tübingen, S. 219–230.
neue praxis. 1978: Sonderheft Sozialarbeit und Therapie.
Neuffer, M. (1990): Die Kunst des Helfens. Geschichte der sozialen Einzelhilfe in Deutschland. Weinheim.
Ortmann, K./Röh, D. (Hrsg.) (2008): Klinische Sozialarbeit. Konzepte - Praxis - Perspektiven. Freiburg i.Br.
Pauls, H. (2004): Klinische Sozialarbeit. Grundlagen und Methoden psychosozialer Behandlung. Weinheim.
Pauls, H./Mühlum, A. (2005): „Klinische Kompetenzen“ - Was Hilfebedürftige erwarten und Ausbildung leisten muss. In: Forum sozialarbeit + gesundheit, Heft 1, 2. Jg. (2005), S. 23–28.
psychosozial, Heft 3, 28. Jg. (2005): Schwerpunktheft Klinische Sozialarbeit.
Rauchfleisch, U. (2004): Menschen in psychosozialer Not. Beratung, Betreuung, Therapie. Göttingen. (Sammlung Vandenhoeck.)
Richmond, M. (1917): Social diagnosis. New York.
Richmond, M. (1922): What is social casework? New York.
Rogers, C. R. (1957): The necessary and sufficient conditions of therapeutic personality change. In: Journal of Consulting Psychology, Heft 21, 2. Jg. (1957), S. 95–103.
Salomon, A. (2002): Soziale Diagnose. Berlin: Alice-Salomon-Fachhochschule. (Original erschienen 1926.)
Schaub, H.-A. (2008): Klinische Sozialarbeit. Ausgewählte Theorien, Methoden und Arbeitsfelder in Praxis und Forschung. Göttingen.
Schmitt, R. (1988): Psychosoziale Verhaltenstherapie? Einzelfallhilfe und Familienhilfe als praktischer Versuch. In: Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis, Heft 2, 7. Jg. (1988), S. 176–187.
Schrödter, W (1997): Zum Konzept von Beratung als integrativer Bestandteil der psychosozialen Versorgung. In: Nestmann, F. (Hrsg.) (1997): Beratung. Bausteine für eine interdisziplinäre Wissenschaft und Praxis. Tübingen, S. 71–90. (Forum für Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis 37.)
Schulze, H. (2006): Migrieren - Arbeiten - Krankwerden. Eine biografietheoretische Untersuchung. Bielefeld.
Schwendter, R. (2000): Einführung in die Soziale Therapie. Tübingen.
Staub-Bernasconi, S. (1995): Systemtheorie, soziale Probleme und Soziale Arbeit: lokal, national, international. Bern.
Strotzka, H. (1975): Psychotherapie: Grundlagen, Verfahren, Indikationen. München.
Thiersch, H. (1992): Lebensweltorientierte Soziale Arbeit. Aufgaben der Praxis im sozialen Wandel. Weinheim.
Thole, W. (22005): Soziale Arbeit als Profession und Disziplin. In: Thole, W. (Hrsg.) (2005): Grund-riss Soziale Arbeit. Ein einführendes Handbuch. Wiesbaden, S. 13–60.
Turner, F. J. (Hrsg.) (1997): Social Work Treatment: Interlocking Theoretical Approaches. New York.
UTB-Reihe Klinische Sozialarbeit. Reinhardt Verlag, München, 2005 ff.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Gahleitner, S.B., Pauls, H. (2012). Soziale Arbeit und Psychotherapie – zum Verhältnis sozialer und psychotherapeutischer Unterstützungen und Hilfen. In: Thole, W. (eds) Grundriss Soziale Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94311-4_20
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94311-4_20
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-18616-0
Online ISBN: 978-3-531-94311-4
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)