Zusammenfassung
Die etwas kryptische Überschrift dieses Beitrags ist dem Aufsatz Homi K. Bhabhas (2000) „Wie das Neue in die Welt kommt: Postmoderner Raum, postkoloniale Zeiten und die Prozesse kultureller Übersetzung“ entlehnt und kennzeichnet den Versuch, dessen Konzept eines „dritten Raum[s]“ (ebd., S. 326) innerer Verhandlung von der Figur des postkolonialen Migranten auf (durchaus auch inländische) benachteiligte Jugendliche zu übertragen. Er basiert auf einem Vortrag, den ich anlässlich des 40jährigen Jubiläums eines Niedersächsischen Bildungsträgers gehalten habe und ist überwiegend in essayistischem Duktus belassen. Ich greife dabei auf zentrale Ergebnisse meiner noch unveröffentlichten Dissertation (Koch, 2010) zurück, in der ich den Traditionslinien benachteiligter Jugendlicher in einer ländlichen Region Niedersachsen nachgegangen bin und im Anschluss an Pierre Bourdieu (1987; 2001) zentrale Strategien tradierter Habitus nachzuweisen versucht habe. Soweit nicht gesondert gekennzeichnet, beziehen sich sämtliche Ausführungen auf diese Arbeit.
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Literatur
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Koch, M. (2012). Längst kommt das Neue: Benachteiligte gestalten die Krise. In: Ratschinski, G., Steuber, A. (eds) Ausbildungsreife. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94286-5_10
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