Zusammenfassung
Robert Michels, Max Weber und Joseph A. Schumpeter gelten als Klassiker der elitenzentrierten Demokratietheorie. Vor dem Hintergrund der entstehenden demokratischen Massengesellschaft um die Wende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert thematisieren sie mit unterschiedlicher Aufmerksamkeit, soziologischer Schärfe und Differenzierung deren Probleme, wie gesellschaftliche Desintegrationsprozesse und Individualisierungstendenzen, die Erosion traditioneller Wertorientierungen, die Auflösung der bürgerlichen Demokratie durch das Aufkommen neuer radikal-demokratischer Bewegungen und Parteien sowie massive Bürokratisierungsprozesse, die nicht nur aber eben auch den politischen Bereich betreffen. Ihre demokratietheoretischen Überlegungen und, damit verbunden, ihre krisendiagnostischen Einsichten richten sich dabei vor allem auf die Frage nach dem „rechten“ Verhältnis von Demokratie und politischer Führung, denn eine „führerlose Demokratie“ erscheint ihnen entweder nicht möglich oder nicht wünschenswert oder beides. In der Beantwortung dieser Frage differieren die drei „Elitentheoretiker“ jedoch erheblich, was wesentlich der jeweils anders gelagerten Problemdiagnose und der jeweiligen Perspektive geschuldet ist, aus der heraus die Leistungsdefizite der Demokratie, genauer gesagt: der repräsentativen Demokratie in den Blick genommen werden.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Straßenberger, G. (2012). Politische Führung bei Robert Michels, Max Weber und Joseph Schumpeter. In: Bluhm, H., Krause, S. (eds) Robert Michels’ Soziologie des Parteiwesens. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94285-8_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94285-8_12
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Print ISBN: 978-3-531-18232-2
Online ISBN: 978-3-531-94285-8
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