Zusammenfassung
Das Problem der Männergewalt gegenüber Frauen als Ausdruck spezifischer Geschlechterverhältnisse gilt nach mehr als 30jähriger öffentlicher Thematisierung durch die neue Frauenbewegung und Frauenhausbewegung nicht mehr als Tabuthema. Als Menschenrechtsverletzung und nicht länger als Privatsache oder persönliches Beziehungsproblem wird häusliche Gewalt mittlerweile anerkannt und geahndet. Bundes- und Landesaktionspläne (vgl. BMFSFJ 1999, 2007) wurden zur Bekämpfung von Gewalt im häuslichen Bereich aufgelegt und eine veränderte Gesetzgebung trägt dazu bei, dass sich der Umgang mit dieser Problematik aufseiten aller im sozialen System tätigen AkteurInnen verändert und verbessert hat.
Unter Bildungs- und Erziehungspartnerschaft wird hier die Zusammenarbeit von Eltern, in diesem Fall explizit von Müttern, den Frauenhausmitarbeiterinnen, den Einrichtungen der Jugendhilfe sowie der Schule verstanden. Ziel der Partnerschaft ist es u.a., in eine enge Kooperation, die durch eine gleichberechtigte, auf ‚Augenhöhe‘ gestaltete Beziehung gekennzeichnet sein sollte, zu treten, um die Entwicklung und Förderung der Mädchen und Jungen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, zu unterstützen.
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Literatur
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Henschel, A. (2012). Erziehungs- und Bildungspartnerschaften – ein Thema für die Frauenhausarbeit?. In: Stange, W., Krüger, R., Henschel, A., Schmitt, C. (eds) Erziehungs- und Bildungspartnerschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94279-7_37
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