Zusammenfassung
Die ersten Kapitel haben sich ganz allgemein mit den Funktionen der empirischen Kommunikationsforschung in unserer Gesellschaft und den grundsätzlichen Bedingungen, wie valide und reliable Aussagen über die soziale Realität gemacht werden können, beschäftigt. Im Folgenden wird dargestellt, welche Methoden die Kommunikationswissenschaft in der Regel anwendet, um diese soziale Realität zu erfassen und somit zu Problemlösungen in der Gesellschaft beiträgt. In den nächsten drei Kapiteln geht es um die Methode der Befragung. Ein Teil des begrifflichen Instrumentariums zur Konzeption und Durchführung einer Befragung ist bereits bekannt:
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Notes
- 1.
Wer sich ausführlicher mit dem Thema Befragung befassen will, sei auf das leicht zu lesende Buch von Noelle-Neumann und Petersen (2005) verwiesen.
- 2.
An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass in der Datenauswertung Kategorien auf intervall- und ordinalskaliertem Niveau zusammengefasst werden können und damit nomimalskaliert werden. Durch eine Zusammenfassung von Gruppen wird der Fokus der Analyse stärker auf wichtige Populationen gelenkt, was allerdings zu Lasten detaillierter Information geht. Die Zusammenlegung von Gruppen erfolgt häufig dann, wenn Kategorien an den extremen Rändern einer Dimension nur sehr schwach besetzt sind. Außer für den Fall, dass gerade diese Gruppen hinsichtlich der Forschungsfrage besonders interessant sind, würde man bei intervallskalierten Antwortmöglichkeiten, wie etwa dem Einkommen, extreme Werte der nächsten Wertigkeit zuordnen; bei Ordinalskalen, wie zum Beispiel dem Studienfach, könnte man einzelne Fächer nach Fachbereichen zusammenzufassen. Grundsätzlich ist es also möglich, jede Skala zu dichotomisieren.
- 3.
Entdeckt wurde dieser Effekt schon relativ früh im letzten Jahrhundert. Herrmann Ebbinghaus, ein Psychologe, hat sich in einem Selbstversuch Worte mit drei Buchstaben ohne Bedeutung vorgelegt, zum Beispiel ‚gah‘. Er legte sich mehrere dieser sinnlosen Silben vor und versuchte, sie zu lernen. Im Resultat stellte er fest, dass er diejenigen Silben, die am Anfang und am Ende der Liste standen, eher wiedergeben konnte als die aus der Mitte der Liste.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden
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Brosius, HB., Haas, A., Koschel, F. (2012). Befragung I: Grundlagen. In: Methoden der empirischen Kommunikationsforschung. Studienbücher zur Kommunikations- und Medienwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94214-8_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-17608-6
Online ISBN: 978-3-531-94214-8
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