Zusammenfassung
Sowohl im Fertigungssektor wie auch im Dienstleistungssektor zeigen sich also veränderte Strategien der Nutzung von Arbeitskraft. Dies, so eine im letzten Jahrzehnt viel diskutierte These, verändert den Charakter von Arbeitskraft; sie wandelt sich vom verberuflichten Arbeitnehmer zum Arbeitskraftunternehmer (Voß/Pongratz 1998; Pongratz/Voß 2000), zum Unternehmer, der die eigene Arbeitskraft vermarktet. Der relativ gesicherte und standardisierte Status eines Arbeitnehmers mit relativ stetigen Arbeitsvorgaben und einem festen Arbeitsvertrag wird letztlich ersetzt durch einen Auftragnehmer mit temporären Auftragsbeziehungen; der Arbeitnehmer wird zum Auftragnehmer einer zu erbringenden Leistung. Da eine eng kontrollorientierte Strategie der Nutzung von Arbeitskraft für die betrieblichen Produktivitätsziele zunehmend weniger ausreicht, wird das Problem der Transformation von Arbeitskraft in Arbeit an den Arbeitskraftunternehmer gewissermaßen zurückgegeben; er hat sicherzustellen, dass die erwartete Leistung erbracht wird, wobei es ihm überlassen bleibt, wie er das erreicht. Insofern wird auf Kontrolle auch nicht verzichtet; die früher übliche Prozesskontrolle allerdings wird ersetzt durch eine Ergebniskontrolle und vor allem durch eine verstärkte Selbst-Kontrolle der Arbeitenden, die sich insbesondere bezieht auf die Arbeitszeit, den Arbeitsort, die Regulierung der interpersonalen Beziehungen, die fachliche Flexibilität und die Fähigkeit zur Eigenmotivation.
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© 2012 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Minssen, H. (2012). Subjektivierung der Arbeit. In: Arbeit in der modernen Gesellschaft. Studientexte zur Soziologie, vol 0. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94210-0_8
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17211-8
Online ISBN: 978-3-531-94210-0
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